Alleine am europäischen Kontinent werden laut CAPA rund 60 Mrd. US-Dollar in neue Flughafen-Standorte investiert: In Istanbul entsteht eines der weltgrößten Drehkreuze mit sechs Start- und Landebahnen und einer Kapazität von über 150 Mio. Passagieren, die Inbetriebnahme ist für 2018 vorgesehen. Der Al-Maktoum-Airport in Dubai soll bis 2025 über eine Kapazität von bis zu 160 Mio. Passagieren und vier Start- und Landebahnen verfügen. In Lissabon eröffnet 2019 ein zweiter internationaler Flughafen, in London-Heathrow wurde der Bau einer dritten Piste bereits angekündigt, die Airports London-City und Stansted werden ebenfalls ausgebaut und in Berlin wird an einem neuen Hauptstadtflughafen gearbeitet. 394 neue Flughäfen mit hunderten Start- und Landebahnen werden aktuell in allen Teilen der Welt errichtet, die meisten davon in Asien und dem Mittleren Osten. Vor diesem Hintergrund ist es schlichtweg falsch und kurzsichtig, anzunehmen, dass die Nicht-Errichtung einer dritten Piste in Wien einen nennenswerten Beitrag für den globalen Klimaschutz leisten würde.
Der EU-Raum hinkt beim rasanten Flughafen-Wachstum nach, was einen Wettbewerbsnachteil für den europäischen Wirtschaftsstandort bedeutet. Internationale Wirtschaftssysteme brauchen leistungsfähige Verkehrsinfrastrukturen und der Flugverkehr ist damit einer der wichtigsten Verkehrsträger. Werden Luftfahrtstandorte in Europa in ihrem Wachstum beschnitten, werden nationale Volkswirtschaften geschwächt, Verkehrsströme zu größeren Drehkreuzen verlagert und hunderttausende Jobs in andere Regionen exportiert. Wachstum der Flughafen-Standorte ist also wesentlich für eine gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung.
(red / VIE)