Am Samstag starteten 14 der weltbesten Rennpiloten zum zehnten Mal in Folge in Abu Dhabi in die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft. Der Saisonauftakt in den Vereinigten Arabischen Emiraten markierte zudem das 75. Rennen der schnellsten Motorsportserie der Lüfte.
Die Duelle der ersten Runde – der „Round of 14“ – brachten gleich ein paar Überraschungen. Der japanische Überflieger Yoshihide Muroya war auf dem besten Weg, seinen Kontrahenten Juan Velarde (ESP) zu schlagen. Er flog in allen Sektoren schneller, sein Lauf wurde jedoch wegen der Überschreitung der maximal zulässigen G-Belastung nicht gewertet. Wie hochkarätig dieses Duell war, bestätigte Velardes Bestzeit der „Round of 14“, die – wie sich später herausstellte – auch die Tagesbestzeit markierte.
Stark präsentierte sich Matthias Dolderer (GER). Nach einem missglückten Qualifying und Platz 11 setzte der amtierende Weltmeister mit der zweitbesten Zeit dieser Auftaktrunde ein deutliches Signal in Richtung seiner Konkurrenten. Hingegen der WM-Zweite von 2016, Matt Hall (AUS), musste sich Michael Goulian (USA) klar geschlagen geben und ergatterte nur einen mageren Punkt.
Nur acht Tausendstel Sekunden beendeten das Rennen des US-Amerikaners Goulian in der „Round of 8“, als er auf den Kanadier Pete McLeod traf. Der Quali-Sieger Martin Sonka (CZE) hatte keine Probleme mit Nicolas Ivanoff (FRA). Souverän zog auch Matthias Dolderer gegen den Chilenen Cristian Bolton in die Finalrunde ein. Mit einer soliden Leistung sicherte sich Juan Velarde gegen Francois LeVot (FRA) ebenfalls die Chance auf die wertvollen Punkteränge.
Vier Piloten hatten somit die Ehre, das Finale des 75. Red Bull Air Race zu bestreiten: Weltmeister Matthias Dolderer, Pete McLeod, Martin Sonka und Juan Velarde, der 2016 bereits einige Male groß aufgezeigt hatte, über den 11. Gesamtrang jedoch nicht hinausgekommen war. Im diesjährigen Kurs von Abu Dhabi hatte sich gezeigt, dass Piloten unter 53 Sekunden ganz vorne mit dabei sind. Bis zum Finale konnten einzig Matthias Dolderer und Juan Velarde eine 52er-Zeit abliefern. Im Vergleich dazu waren die Piloten in der „Round of 8“ nahezu mit angezogener Handbremse geflogen.
Nach Pete McLeod gab der Tscheche Martin Sonka den zwei verbleibenden Piloten Dolderer und Velarde mit einem fehlerfreien Final-Lauf und 53,139 Sekunden eine harte Nuss zu knacken. Als der Deutsche kurz vor dem Ziel-Gate die Nerven auf der Strecke ließ und zwei Strafsekunden kassierte, konnte Sonka zum ersten Mal jubeln. Aber Velarde war noch in der Luft und hatte bewiesen, dass er schneller sein konnte. Der Spanier blieb cool, riskierte nicht zu viel, und freute sich mit Rang 2 über seinen ersten Platz am Podium. Martin Sonka strahlte: „Ich bin super happy. Nach ein paar Problemen im Training ist es super gelaufen. Hoffentlich war dieser Sieg nur der Anfang und gibt mir viel Selbstvertrauen für die nächsten Rennen. In meinem Flieger fühle ich mich jedenfalls ausgezeichnet!“
Ergebnis Rennen Abu Dhabi 2017
, Final 4:
- Martin Sonka (CZE) 53,139
- Juan Velarde (ESP) 54,166
- Pete McLeod (CAN) 54,632
- Matthias Dolderer (GER) 55,227
WM-Gesamtwertung 2017 (nach 1 von 8 Rennen):
1. Martin Sonka (CZE, 15 Punkte), 2. Juan Velarde (ESP, 12), 3. Pete McLeod (CAN, 9), 4. Matthias Dolderer (GER, 7), 5. Nicolas Ivanoff (FRA, 6), 6. Michael Goulian (USA, 5), 7. Cristian Bolton (CHI, 4), 8. Francois LeVot (FRA, 3), 9. Mikael Brageot (FRA, 2), 10. Matt Hall (AUS, 1), 11. Kirby Chambliss (USA), 12. Petr Kopfstein (CZE), 13. Yoshihide Muroya (JPN), 14. Peter Podlunsek (SLO);
(red / RBAR)