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Tarifstreit: Lufthansa und Piloten stimmen Schlichterspruch zu

Piloten bei der Arbeit im Cockpit, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Im Tarifstreit rund um die Arbeitsbedingungen für Piloten haben sowohl die Vereinigung Cockpit als auch die Lufthansa dem Schlichterspruch zugestimmt. Die Lufthansa allerdings sagt "Ja, aber" und beschließt wegen der dadurch entstehenden Mehrkosten die Bereederung von 40 neu zugehenden Flugzeugen mit Personal, das nicht dem Konzerntarifvertrag unterliegt.

Die Umsetzung der Schlichtungsempfehlung zum Vergütungstarifvertrag bewirkt bei den Cockpitvergütungen eine Kostensteigerung von rund 85 Millionen Euro jährlich. Um diese Zusatzkosten zu kompensieren, sollen abweichend von der bisherigen Flottenplanung 40 zugehende Flugzeuge außerhalb des Konzerntarifvertrags bereedert werden.

Einzelheiten zur Ausgestaltung einer alternativen Plattform zum Betrieb dieser Flugzeuge sollen in den kommenden Wochen konkretisiert werden. Die Beschäftigungsperspektiven des Boden- und Kabinenpersonals werden dadurch nicht belastet. Mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO und der Gewerkschaft verdi konnten bereits Kostensenkungen und neue Strukturen für die Altersvorsorge vereinbart werden. „Wir nehmen die Schlichtungsempfehlung von Herrn Dr. Gunter Pleuger an und bedanken uns herzlich für sein Engagement und seine Unterstützung bei der Lösungsfindung“, sagt Dr. Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG. „Durch die Umsetzung der Schlichtungsempfehlung entstehen allerdings zusätzliche Cockpitvergütungskosten, obwohl wir mit dem Ziel gestartet sind, im Cockpit der Lufthansa günstiger und damit wieder wachstumsfähig zu werden. Ohne eine Kompensation in anderen Tarifverträgen müssen wir daher den Weg einer veränderten Flottenplanung gehen. Gleichzeitig arbeiten wir weiter mit aller Kraft daran, Wege zur Kostenentlastungen mit unserem Tarifpartner zu finden, um die Wachstumsfähigkeit auch im Konzerntarifvertrag auf diesem Wege zu erreichen.“

Seitens der Vereinigung Cockpit hieß es: Im Tarifkonflikt zwischen der Vereinigung Cockpit und der Lufthansa zum Thema Vergütung nimmt die Verhandlungskommission der VC am heutigen Mittwoch die Schlichtungsschlussempfehlung des Schlichters Dr. Gunter Pleuger an.Die Empfehlung sieht eine Gehaltserhöhung von durchschnittlich knapp 1,2% pro Jahr für einen Zeitraum von 7 Jahren und 8 Monaten und eine Einmalzahlung ungefähr in Höhe eines halben Monatsgehaltes vor. Der neue Vergütungstarifvertrag für Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings läuft bis Ende 2019„Die Bewertung des Schlichterspruches war erwartungsgemäß sehr schwierig und verlangt von den Piloten maximale Kompromissbereitschaft. Die Schlichtungsschlussempfehlung ist aus Sicht der VC gerade so akzeptabel“, so Markus Wahl, Sprecher der Vereinigung Cockpit.„Das letzte Wort liegt jetzt bei den Mitgliedern, die im Rahmen einer Urabstimmung über die endgültige Annahme des Schlichterspruches entscheiden werden. Die Verhandlungskommission empfehlt den Piloten eine Annahme“, so Wahl weiter.Die Urabstimmung wird zeitnah eingeleitet, mit einem Ergebnis ist Ende März zu rechnen.

(red / Lufthansa / VC)