Reportagen

Fotoreportage: Riga Air Museum

Nur wenige Gehminuten vom Hauptterminal des Rigaer Flughafen (RIX) in Lettland entfernt, befindet sich ein interessantes Luftfahrtmuseum mit überwiegend (ehemaligen) sowjetischen Luftfahrzeugen. Eine Fotoreportage von Robert Erenstein für Austrian Wings.

Nach Angaben des Museums ist das Riga Air Museum in den baltischen Staaten einzigartig und seine Sammlung die größte seiner Art außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Es ist ein privates Museum, was bedeutet, dass die Finanzierung ein wichtiges Thema ist. Dies führt leider auch dazu, dass die Sammlung langsam zerfallt, da die gesamte Kollektion ohne Schutz im Freien steht. Viele Teile fehlen und alle Luftfahrzeuge werden aufgrund des Witterungseinflusses langsam grün und grau.

Mil Mi-4

Dennoch, wenn man in der Gegend ist, ist dieses Museum ohne Zweifel einen Besuch wert, da die verschiedenen Luftfahrzeuge, wie die mächtige Mig 25, teils einzigartig sind. Unter dem dem gigantischen Mil Mi-6 zu stehen ist eine beeindruckende Erfahrung und die erste Version eines Mil Mi-24 Helikopters (Hind A) bekommt man auch nicht häufig zu sehen. Die moderneren Versionen dieses Hubschraubers sind immer noch auf der ganzen Welt bei verschiedenen Streitkräften im Einsatz.

Mil Mi-6A. Der Mi-6 war mit einer Gesamtlänge von beinahe 42 Metern nicht nur für über zehn Jahre der weltgrößte Hubschrauber, sondern auch der erste sowjetische turbinengetriebene Hubschrauber. Während der Erprobungsphase konnten einige Rekorde aufgestellt werden, beispielsweise wurde eine Nutzlast von 20.117 kg gehoben, eine Masse, die größer ist als das Leergewicht des größten nicht-sowjetischen Hubschraubers dieser Zeit, des Sikorsky S-64 Skycrane. Insgesamt wurden mit dem Mi-6 zwischen 1957 und 1964 17 Weltrekorde aufgestellt.

Das Fundament des Museums wurde bereits 1956 gelegt, als Herr Tsander den Young Pilots Club (YPC) gründete, wobei der damals junge Luftfahrtingenieur (und heutige Direktor des Museums) Victor Talpa intensiv involviert war war.

Herr Talpa arbeitete damals für die lettische Zivilluftfahrtbehörde. Der YPC sollte eine professionelle Ausbildung anbieten und wurde deshalb von der lettischen Zivilluftfahrtbehörde mit Schulungsmaterial und Ausrüstung, einschließlich geliehener Flugzeuge, gesponsert. Besonders die Bereitstellung von Flugzeugen durch das Verteidigungsministerium erwies sich als wesentlich. Die Zurverfügungstellung einer veralteten Mig 21, die von Studenten wieder aufgebaut wurde, bildete die Grundlage für das heutige Museum. Im Laufe der Jahre stieg die Zahl der Flugzeuge an. Zwei weitere YPC-Schulen finden sich in den Städten Liepaja und Ventspils.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stockte die Finanzierung. Darüber hinaus wurde die Lagerung ein Thema. Glücklicherweise hat sich das Management des Rigaer Flughafens entschlossen, das Museum zu unterstützen. Die Erhaltung der Sammlung beschäftigt den Direktor und sein Team allerdings jeden Tag aufs Neue ...

Öffnungszeiten: von 10.00 bis 16.00. An Samstage und Sonntage nach Vereinbarung (Tel.: +371 26 862 707). Eintritt: 7 Euro pro Person.

Fotoimpressionen:

Rotorkopf des Mil Mi-6A
Mil Mi-8T
Luftabwehrrakte sowjetischer Bauart
Mil Mi-2
Mil Mi-1MU
Mil Mi-24 Hind A
Ka-26
An-2, der größte einmotorige Doppeldecker der Welt
Yak-18T
Yak-28R
AN-14A
Let Z-37
L-13 Blanik
Suchoi Su-7U
Auch ein westliches Exponat, eine C150, findet sich in der Ausstellung
Jet-Trainer vom Typ L-29
Abfangjäger MiG-15, hier in der zweisitzigen Trainingsversion, als MiG-15UTI bezeichnet
Mig-21
MiG-15
MiG-21
Mig-21US
Antonov An-24B
Mig-21U
MiG-23MF
MiG 25RBS
MiG-27
MiG-29 Fulcrum ("Falke")
Tu-22M1 und Tu-134A-3

Text & Fotos: Robert Erenstein