Während die Digitalisierung mehr und mehr Lebensbereiche durchdringt, ist ihr Einfluss auf die Abläufe in der Flugzeugkabine bislang gering. So überwacht bereits bei fast allen PKWs zum Beispiel ein Sensor den korrekten Verschluss des Kofferraums – im Flugzeug erfolgt dies bei den Gepäckfächern allein durch das Bordpersonal.
„Wir wollen nicht einfach die traditionelle Leselampe gegen LED-Beleuchtung austauschen, die man mit dem Smartphone an- beziehungsweise ausschalten kann. Wir wollen, dass die Leselampe selbstständig erkennt, ob der Passagier eine Zeitschrift aufschlägt. Soll es dann doch lieber ein Film sein, könnte die Datenlieferung durch dieselbe Lampe per optischer Übertragung sicherstellt werden", erläutert Sven Taubert das Konzept. „Damit steigern wir den Passagierkomfort und entlasten gleichzeitig die WLAN-Netze an Bord."
Für weitere Anwendungsbeispiele ist das Projektteam in engem Kontakt zu den verschiedensten Nutzern der Kabine – vom Reinigungspersonal, über den Caterer, die Flugbegleiter, Techniker bis hin zum Passagier. „Für ein besseres Verständnis schlüpfen wir selbst für einige Zeit in jede dieser Rollen."
„Aktuell haben wir so gut wie keine Daten aus der Kabine verfügbar. Deshalb schauen wir uns jetzt im ersten Schritt genau an, bei welchen Informationen rund um die Kabine es sinnvoll ist, sie automatisch zu erheben. Daraus können wir dann Erkenntnisse gewinnen, die zur konkreten Entwicklung neuer Systeme und Dienstleistungen führen."
Der 33-jährige Luft- und Raumfahrt-Ingenieur Sven Taubert ist auf der Aircraft Interiors Expo vom 04. - 06. April am Stand der Lufthansa Technik in Halle 6, Stand 6B80 vor Ort.
(red / LHT)