"Es gab ganz offensichtlich Dinge, die man gar nicht erst ermittelt hat, vielleicht weil man sie nicht ermitteln wollte", wirft Günter Lubitz den ermittelnden Behörden in einem Gespräch mit der "Zeit" vor. Und weiter: "Unser Sohn war ein sehr verantwortungsvoller Mensch. Er hatte keinen Anlass, einen Selbstmord zu planen und umzusetzen, und erst recht nicht, dabei noch 149 andere unschuldige Menschen mitzunehmen. Ein solches Verhalten passt einfach nicht zu ihm und seiner Persönlichkeit."
Laut Günter Lubitz gebe es keinen "einzigen belastbaren Beweis" für die Tat seines Sohnes - obwohl Cockpit Voice Recorder und Flugdatenschreiber eindeutig belegen, dass Pilot Andreas Lubitz, der wegen psychischer Probleme mit Selbstmordtendenzen sogar seine Ausbildung unterbrechen musste und dessen Lizenz deshalb einen speziellen Eintrag enthielt, alleine im Cockpit war und den Kapitän ignorierte, als dieser von der Toilette zurück kam und wieder Einlass ins Flugdeck begehrte. Danach steuerte Andreas Lubitz, so belegen es nach Ansicht von Straf- und Unfallermittlern alle verfügbaren Daten, den A320 gegen den Berg und tötete damit seine 149 Opfer, darunter zwei Kleinkinder. Auch der Täter selbst kam bei dem Crash ums Leben.
Am 24. März - dem zweiten Jahrestages des Absturzes - will Günter Lubitz nun in Berlin ein Gutachten präsentieren, das seine Behauptungen untermauern soll. Angehörige von Lubitz' Opfern und Vertreter Lufthansa kritisieren dieses Vorgehen als respektlos gegenüber den Toten und ihren Hinterbliebenen.
(red Tug)