In den USA ist das Vier-Augen-Prinzip im Cockpit seit langem Vorschrift und auch in Europa setzen es viele Airlines schon seit Jahren um. Doch bei der Lufthansa-Gruppe gab es dieses Verfahren nicht, das nach Ansicht einiger Fachleute den Absturz der Germanwings-Maschine womöglich verhindert hätte.
Erst nach den 149 Opfern des Germanwings-Absturzes führte die Lufthansa-Gruppe diese Regelung ein - und stellt sie nun, exakt zwei Jahre nach der Tragödie, wieder auf den Prüfstand. Ein Lufthansa-Sprecher erklärte gegenüber Medien nämlich, dass das Vier-Augen-Prinzip "aktuell geprüft und bewertet“ werde.
Auch die Vereinigung Cockpit spricht sich offen für eine Abschaffung aus, da "die Tür zum Cockpit durch den Personalwechsel zu lange offen bleibt, was Terroristen ein Eindringen erleichtert", wie es heißt.
Doch dieses Argument ließ die EASA schon nach dem Germanwings-Absturz vor zwei Jahren nicht gelten und auch in den USA sehen die Airlines damit offenbar kein Problem. Einige Fluglinien schreiben ihrem Personal vor, dass immer dann, wenn die Cockpittüre geöffnet wird, ein Flugbegleiter mitsamt Trolley im Mittelgang stehen muss um den Zugang Unbefugter zum Flightdeck in diesem kurzen Zeitraum zu verhindern.
(red)