Der Vorfall ereignete sich vor wenigen Tagen auf dem Flughafen Düsseldorf. Air Berlin hatte eine Maschine der italienischen Fluggesellschaft Mistral Air angemietet, um den Air Berlin Flug nach Stuttgart durchzuführen.
Mehrere Reisende bemerkten beim Einsteigen jedoch ein kleines Loch im Flugzeugrumpf und machten die Crew auf diesen Umstand aufmerksam. Doch die habe laut Passagierberichten nur gemeint, es sei "alles in Ordnung". Erst als die verunsicherten Passagiere "massiv darauf gedrängt" hätten, dass das Flugzeug in diesem Zustand nicht startet, habe sich der Kapitän den Schaden persönlich angesehen und dann entschieden, nicht zu starten.
Die Pressestelle von Air Berlin versuchte zu kalmieren und sprach von einem "Missverständnis". Der Kapitän habe den Schaden schon zuvor entdeckt und gemeldet, dass die Maschine deshalb fluguntauglich sei, dies den Passagieren und übrigen Crewmitgliedern aber noch nicht mitgeteilt gehabt, beschied die Medienabteilung des angeschlagenen deutschen Billigfliegers gegenüber Journalisten. Dieser Darstellung allerdings widersprachen etliche Reisende gegenüber deutschen Medien. Auch aus Sicht von Piloten wirkt sie unglaubwürdig. Der so genannte Outside-Check, bei dem einer der Flugzeugführer (zumeist der Kapitän) die gesamte Zelle sowie das Fahrwerk und die Triebwerke auf Beschädigungen überprüft, wird üblicherweise durchgeführt, bevor die Passagiere das Flugzeug besteigen.
Um die Glaubwürdigkeit der Air Berlin Pressestelle ist es zudem generell nicht zum Besten bestellt. Wiederholt machten die dortigen Mitarbeiter in der Vergangenheit nachweislich falsche Angaben oder reagierten tagelang überhaupt nicht auf Anfragen zu heiklen Themen.
(red)