Der Unfall ereignete sich nach der Landung auf dem Flugplatz Reutte-Höfen in Tirol. Aus vorerst unbekannter Ursache streiften die Rotorblätter bei der Landung ein Gebäude. Entgegen ersten Berichten brach jedoch kein Brand aus, allerdings legte die Flughafenfeuerwehr zur Sicherheit einen Schaumteppich rund um das havarierte Fluggerät. Pilot Siegfried "Blacky" Schwarz konnte den Helikopter unverletzt verlassen. Schwarz ist einer von nur zwei Piloten, die die Cobra fliegen durften. Der ehemalige Flugrettungspilot gilt als einer der erfahrensten Hubschrauberpiloten des Landes und ist zudem Chefpilot der Flying Bulls Helikopterflotte. Wie durch ein Wunder wurde niemand durch die herumfliegenden Trümmerteile verletzt.
Ein Polizeisprecher zu dem Vorfall: "Im Anschluss an eine Flugshow zum Sommeropening der" Highline 179" wollte ein Hubschrauberpilot aus der Steiermark (59) am 25.05.2017 um 14.17 Uhr einen Hubschrauber am Flugplatz Höfen betanken. Beim Anflug zur Tankstelle touchierten die Rotorblätter des Hubschraubers das Vordach der Tankstelle, worauf die Rotorblätter abgerissen und durch die Luft geschleudert wurden. Der Pilot konnte den Hubschrauber noch auf den Kufen landen, das Cockpit selbständig verlassen und das Notfallverfahren einleiten. Durch den Vorfall wurden das Dach der Tankstelle sowie der Hubschrauber stark beschädigt."
Über die Cobra
Die Maschine der Flying Bulls mit der Kennung N11FX wurde in den 1980er Jahren gebaut und nach Ende ihrer aktiven Dienstzeit verschrottet. Das sogar in der Mitte durchgeschnittene Überbleibsel wurde später vom bekannten amerikanischen Hubschrauberpiloten und -Sammler Chuck Aaron entdeckt und bis zum Jahr 2002 vollständig wiederaufgebaut.
In der Folge beeindruckte das Exemplar nicht nur auf zahlreichen Airshows, sondern spielte auch in TV-Serien wie „JAG –im Auftrag der Ehre“ oder „Walker, Texas Ranger“ mit. Natürlich immer mit Chuck Aaron am Steuer. 2004 entdeckten und erwarben die Flying Bulls das Juwel und konnten es nach langwierigen Export-Formalitäten – das Pentagon hält seine Hand schützend auch auf ehemaliges Militärgerät – endlich nach Salzburg überführen, wo es im Dezember 2005 in allen Ehren empfangen wurde.
Die Maschine der Flying Bulls besteht nach Angaben des Betreibers zum Großteil aus fabriksneuen Originalteilen. Die von Red Bull betriebene F-Version war das letzte Modell der Cobra mit nur einer Turbine. Die N11FX war laut den Flying Bulls das letzte flugfähige dieser Version und überhaupt das einzige in Europa.
Die Höhe des Sachschadens ist vorerst noch nicht bekannt, ebenso ob der Helikopter wieder repariert wird.
(red)