Alle Privat- und Geschäftsreisenden profitieren von einer hochleistungsfähigen Flughafeninfrastruktur. 600 Ziele sind im Direktflug erreichbar, über 250 Airlines starten und landen, 40 Prozent des deutschen Außenhandels läuft über deutsche Flughäfen. Aus Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge sind die Flughäfen heute zu faszinierenden Erlebniswelten und Logistikzentren geworden.
„Vor 70 Jahren wurde der Flughafenverband ADV gegründet und ist seitdem ein kompetenter Ansprechpartner für die Flughäfen, die Politik und Öffentlichkeit. Dass unser Verband heute nötiger denn je ist, zeigen die aktuellen Themen wie Kapazitätserweiterungen und Betriebszeiten, Umwelt- und Fluglärmschutz sowie Luftsicherheit und Verkehrsplanung. Wenn die Flughäfen nicht mehr bedarfsgerecht Wachsen dürfen – wie es in München oder Düsseldorf aktuell der Fall ist – können sie nicht wirtschaftlich arbeiten und verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit. Durch Wettbewerbsverschärfungen wie die Luftverkehrssteuer, werden Wachstum und Wirtschaftlichkeit künstlich gekappt“, erklärt Michael Garvens, Präsident des Flughafenverbandes ADV.
Die Erwartungen an die Politik hat ADV-Präsident Michael Garvens in fünf Kernbotschaften zusammengefasst:
- Wir brauchen eine bedarfsgerechte Infrastruktur auch in der Zukunft. Unsere Prognosen sagen bis 2030 etwa 300 Mio. Passagiere an deutschen Flughäfen voraus. Dafür müssen wir die Kapazitäten schaffen, damit das Wachstum nicht an Deutschland vorbeigeht.
- Deutschland ist ein starker Logistikstandort. Flüge in der Nacht sind für die globale Logistikwirtschaft unabdingbar. Dafür brauchen wir Flüge in der Nacht und in den Tagesrandzeiten. Darum müssen wir die bestehenden Betriebszeiten erhalten.
- Flughäfen müssen Rechts- und Planungssicherheit haben. Angesichts enormer Investitionsanstrengungen der Flughafenbetreiber darf es keine willkürlichen Eingriffe in bestehende Betriebsgenehmigungen geben.
- Die deutschen Flughäfen stehen zur Nutzerfinanzierung des Luftverkehrs. Dafür sind die Flughäfen auf kostendeckende Entgelte angewiesen. Die deutschen Flughäfen können ihren vorbildlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandard nur halten, wenn sie angemessene Entgelte durchsetzen können.
- Luftverkehrsabkommen mit außereuropäischen Staaten müssen zu einer besseren Konnektivität führen. Passagiere und Wirtschaft brauchen gute Direktverbindungen zu Zielen in aller Welt. Marktabschottung gefährdet langfristig den Standort Deutschland.
Wer die Wettbewerbsposition der deutschen Luftfahrt verbessern möchte, sollte dies durch geeignete Maßnahmen tun. Hier fordern wir insbesondere den Einstieg in den Ausstieg bei der Luftverkehrsteuer und die Absenkung der ausufernden Luftsicherheitskosten.
„Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht Konnektivität. Für die exportstarke deutsche Wirtschaft sind internationale Luftverkehrsanbindungen unverzichtbar. Im weltweiten Wettbewerb um Marktanteile hinken wir weiter hinterher. Deutschland mit seiner polyzentrischen und föderalen Struktur ist auf leistungsfähige Flughäfen angewiesen. Die Flughäfen verlieren auch bei allen Wirtschaftlichkeits- und Wachstumssorgen ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Anwohnern nicht aus den Augen“, betont ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. 1972 prämierte die ADV leise und moderne Flugzeuge als Anreiz für die Industrie. Seit Mitte der 70er Jahre gibt es die lärmanhängigen Flughafenentgelte. „Das Prinzip ist einfach: Ein leises, emissionsarmes Flugzeug kostet die Airline weniger Entgelt als ein dreckiges, lautes. Lärmabhängige Landeentgelte stellen somit eine sinnvolle Maßnahme zur Reduzierung von Lärm- und Klimaschutzbelastungen dar“, Beisel abschließend.
Das 70-jährige Jubiläum des Flughafenverbandes ADV wird am morgigen Abend in festlichem Ambiente gefeiert. Hierzu erstrahlt der ehemalige Flughafen Tempelhof in den Farben der ADV. Neben Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, mehreren Staatssekretären des Bundes und der Länder sowie über 100 Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben sich die Prominenz aus Luftverkehrswirtschaft und Medien angekündigt. Über 2.200 Anmeldungen sind eingegangen.
(red / ADV)