Bei der Übung "Hilfe aus der Luft 2017" in Adnet bei Hallein in Salzburg übte das Bundesheer am Freitag die Evakuierung von rund 200 Personen bei einem Hochwasser. Im Einsatzszenario wurden dabei Personen von Hausdächern und Autos gerettet. Unterstützt wurde das Heer dabei von Helikoptern der Flugpolizei sowie der Heli Austria.
250 Soldatinnen und Soldaten
Insgesamt nahmen rund 250 Soldatinnen und Soldaten der Luftstreitkräfte, des Militärkommandos Salzburg sowie des Pionierbataillons 2 aus Salzburg an der Übung
teil. 15 Luftfahrzeuge, darunter Hubschrauber S-70 "Black Hawk", Agusta Bell 212, "Alouette" III und Bell OH-58 "Kiowa", das Flugzeug Pilatus PC-6 "Turbo Porter" und 20 Räderfahrzeuge kamen zum Einsatz.
Zudem waren die Flugpolizei des Innenministeriums, die örtliche Feuerwehr Hallein, das Rote Kreuz sowie die Gemeinde Adnet in die Übung eingebunden. Ziel der Übung ist eine optimale Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen und Behörden im Katastrophenfall.
Die lokale Schule wurde für die Dauer der Übung zum Kommando- und Pressezentrum umgebaut, wobei die gesamte Bevölkerung voller Enthusiasmus bei der Sache war und die Übung größtmöglich unterstützt. Auch viele Kinder nahmen mit Begeisterung daran teil, für sie war die "Rettung" samt anschließendem Flug im Helikopter ein großes Abenteuer und es wäre nicht verwunderlich, wenn an diesem Tag bei dem einen oder anderen Kind der Wunsch geboren wurde, eines Tages selbst Pilot zu werden.
Nach Abschluss der eigentlichen Übungen war die Bevölkerung eingeladen, die Fluggeräte zu besichtigten - es wurde deutlich, dass die Menschen die Leistung "ihres Bundesheeres" zu schätzen wissen.
Im Gespräch mit Medienvertretern kündigte Verteidigungsminister Doskozil zudem ein Software-Update für die Black Hawk Flotte an. Zudem werde in absehbarer Zeit ein neuer Hubschraubertyp bestellt.
53.000 Stunden Katastrophenhilfe
Behörden und zivile Einsatzorganisationen forderten das Bundesheer im Jahr 2016 neunzehnmal zur Bewältigung von Naturkatastrophen im Inland an. In 53.000 Stunden halfen über 500 Soldatinnen und Soldaten beim Brückenbau, bei Aufräumarbeiten nach Unwettern sowie bei Lawineneinsätzen und der Bekämpfung von Waldbränden.
Der umfangreichste Einsatz dauerte von Ende August bis Anfang Oktober 2016 nach zwei Murenabgängen in der Kärntner Gemeinde Afritz. Soldaten halfen nach heftigen Unwettern der Bevölkerung, Schlamm und Geröll aus Häusern zu beseitigen.
Hilfe aus der Luft
Im vergangenen Jahr flogen Heerespiloten knapp 240 Stunden im Rahmen der Katastrophenhilfe nach Lawinenabgängen, Waldbränden und Unwettern. Dabei transportierten sie insgesamt 852 Personen, rund 482 Tonnen Material sowie 66.300 Liter Löschwasser und führten 34 Windenbergungen durch. Seit Beginn des Jahres 2017 absolvierten die Luftstreitkräfte des Bundesheeres bereits sechs Personentransporte nach Lawinenabgängen, bekämpften vier Waldbrände und rückten zu einer Personensuche aus.
Fotoimpressionen:
Text: Robert Erenstein / BMLVS
Fotos: Robert Erenstein