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Fraport präsentiert auf Hauptversammlung "Rekordergebnis"

Fraport-Vorstand Schulte - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Auf der ordentlichen Hauptversammlung der Fraport AG in der Jahrhunderthalle Frankfurt blickte der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Schulte gemeinsam mit den Aktionärinnen und Aktionären auf ein volatiles Geschäftsjahr 2016 zurück. Am Frankfurter Flughafen konnte die schwache Entwicklung des Passagieraufkommens im Sommer auch durch einen starken Jahresbeginn und -ausklang nicht vollständig kompensiert werden.

"Ausschlaggebend waren die geopolitische Lage und die Terrorgefahr in Europa mit weniger Fluggästen vor allem aus Asien und den USA, aber auch das starke Wachstum von Low-Cost-Airlines insbesondere an Flughäfen in unserem Einzugsgebiet. Mit der weiteren Öffnung des Frankfurter Flughafens für Low-Cost-Airlines haben wir hier die notwendige Antwort gegeben. Der Kern unseres Geschäfts bleibt gleichwohl unverändert das Premium-Hub-Segment und unsere Partnerschaft mit unserem Hauptkunden Lufthansa", betonte Dr. Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.

Insgesamt ging das Passagieraufkommen leicht um 0,4 Prozent zurück auf 60,79 Millionen und blieb damit hinter der Marktentwicklung zurück, die zunehmend vom Low-Cost-Segment geprägt ist. Das Cargo-Aufkommen hingegen legte 2016 um 1,8 Prozent auf etwa 2,11 Millionen Tonnen zu.

Das operative Ergebnis (EBITDA) konnte trotz des leicht rückläufigen Verkehrsaufkommens und des nachlassenden Retail-Geschäfts in Frankfurt deutlich um 24,2 Prozent auf 1.054 Millionen Euro verbessert werden. Getrieben wurde das starke Ergebnis durch die erhaltene Entschädigungszahlung für das Manila-Projekt und den erfolgreichen Anteilsverkauf in St. Petersburg. Unter dem Strich erreichte Fraport ein Konzern-Ergebnis von 400 Millionen Euro.

Entsprechend zeigte sich Schulte zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr: "Dies ist das beste Ergebnis, das Fraport jemals erzielt hat. An diesem Erfolg möchten wir die Aktionärinnen und Aktionäre durch einen erhöhten Dividendenvorschlag auf 1,50 Euro pro Aktie beteiligen." Im Jahr 2016 hatte das Unternehmen 1,35 Euro pro Anteilsschein ausgeschüttet.

Damit Fraport auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibe, müsse man die Veränderungen im Markt ernst nehmen und auf sie reagieren, so Schulte zu den herausfordernden Rahmenbedingungen. "Low-Cost wird vom Kunden heute erwartet. Wenn dieses Segment inzwischen über 40 Prozent des kontinentaleuropäischen Flugverkehrs ausmacht, wenn wir zuletzt deutlich Kunden an umliegende Konkurrenzflughäfen mit Low-Cost-Angeboten verloren haben, dann kann ein Flughafen wie Frankfurt nicht dauerhaft sagen, wir ignorieren diese Marktentwicklung", führte Schulte aus.

Um dem erwarteten, stärkeren Passagierwachstum gerecht zu werden, prüft Fraport derzeit die Option, den Flugsteig G, der im Planfeststellungsbeschluss zu Terminal 3 bereits vorgesehen ist, baulich vorzuziehen. Der Flugsteig mit einer Kapazität von vier bis sechs Millionen Passagieren würde spezifisch auf die Anforderungen von Low-Cost-Verkehren zugeschnitten, aber entsprechend der Planfeststellung einschließlich aller Umsteigefunktionalitäten realisiert. Das Investitionsvolumen läge bei etwa 100 bis 200 Millionen Euro.

Parallel werden die geplanten Investitionen zur weiteren Stärkung des Hub-Produkts weiter vorangetrieben. Als wichtigstes Projekt nannte Schulte Terminal 3, das als Premium-Produkt den Fokus auf Umsteigeverkehre und Netzwerk-Carrier setze. Zusätzliche Investitionen in den Bestand, wie beispielsweise eine neue Station im Flugsteig C für die Sky Line-Bahn am Terminal 1, das neue Transit-Hotel "MY CLOUD" oder die neue VIP Lounge sollen die Aufenthaltsqualität und Zufriedenheit der Passagiere steigern und das Service-Angebot erweitern.

Als ertragsstarkes und wachsendes Geschäftsfeld bezeichnete Dr. Stefan Schulte die internationalen Beteiligungsflughäfen: "Die breite internationale Aufstellung hilft, um Schwächephasen in einzelnen Märkten wie zum Beispiel in der Türkei durch Zuwächse in anderen Regionen auszugleichen. Diesen Weg der Risikostreuung werden wir konsequent weitergehen."

Bereits heute erwirtschaftet Fraport im Segment External Activities & Services mehr als 20 Prozent des Umsatzes und über ein Drittel des Konzern-Ergebnisses - im Geschäftsjahr 2016 aufgrund der besonderen Situation durch Manila und St. Petersburg sogar rund 60 Prozent. Mit der erfolgreichen Übernahme der 14 griechischen Regionalflughäfen und dem erhaltenen Zuschlag für den Betrieb zweier brasilianischer Airports baut Fraport das internationale Geschäft weiter aus.

An dem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr hält Schulte fest. Fraport erwartet einen Anstieg beim Passagieraufkommen zwischen zwei und vier Prozent, beim Umsatz soll ein deutliches Plus auf bis zu 2,9 Milliarden Euro erreicht werden. Das Konzern-Ergebnis wird zwischen 310 und 350 Millionen Euro erwartet. Gegenüber dem bereinigten Konzern-Ergebnis für 2016 von knapp 300 Millionen Euro entspricht dies einem deutlichen Anstieg.

(red / Fraport)