Die „Militär-Aeronautische Anstalt“ war ab 1892 die zentrale Forschungs-, Erprobungs-, Ausbildungs- und wissenschaftliche Institution der k.u.k. Österreich-Ungarischen Militärluftfahrt und daher in sämtliche Bereiche des Flugwesens, ob es sich um Ballone, Luftschiffe oder Flugzeuge handelte, maßgeblich involviert.
Zwischen 1909 und 1918 in Fischamend beheimatet und später in „Luftschifferabteilung“ und „Fliegerarsenal“ umbenannt, war die MAA schließlich das Kommando vieler über die ganze Monarchie verteilter Dienststellen. Alleine in Fischamend waren im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges fast 5300 Personen (Militär und Zivil) beschäftigt.
Ansprachen zur Eröffnung wurden vom Horstkommandanten, Oberst Edwin Pekovsek, dem Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, Hofrat Dr. M. Christian Ortner, sowie dem Bürgermeister der Stadtgemeinde Fischamend, Mag. Thomas Ram und Frau Landtagsabgeordnete Gabriele Kolar (Steiermark) gehalten. Mit Bürgermeister Ram waren an die 40 Fischamender mit dem Bus angereist, um der fulminanten Eröffnung beizuwohnen.
Im Rahmen der Eröffnungszeremonie wurde zu diesem besonderen Anlass der 1909 in Fischamend vom Musiklehrer Adolf Kaiser komponierte Marsch „Zu den Sternen“ unter Kapellmeister Oberst Prof. MMag. Dr. Hannes Lackner durch die mit 46 Musikern ausgerückte Militärmusik Steiermark vor den mehr als 250 Besuchern eindrucksvoll intoniert.
Dieser Marsch wurde Hauptmann (später Oberst) Hinterstoisser, dem seinerzeitigen Kommandanten der Militär-Aeronautischen Anstalt Fischamend und Namensgeber des Fliegerhorstes in Zeltweg, zu Ehren komponiert und gewidmet. Der Geburtstag Hinterstoissers fällt übrigens auch auf den 28. April!
In der Sonderausstellung werden neben einem Geländemodell (ca. 1917) viele Originale, Bilder und Modelle mit Bezug zur Militär-Aeronautischen Anstalt gezeigt, wie Flugzeuge, Luftschiffe, Luftschrauben, Uniformen und Orden, Flugzeugbauteile, Flugzeug-Instrumente sowie - als besondere Highlights - Großmodelle von ersten Hubschraubern, einer Propeller-Kopierfräse und des „Knoller-Luftschraubenprüfstandes“ im Maßstab 1:10.
Der Direktor der HTL Mödling Mag. Harald Hrdlicka ließ es sich nicht nehmen, den sechs Diplomandinnen und Diplomanden, die das im Zentrum der Ausstellung stehende Modell des Luftschraubenprüfstandes im Schuljahr 2016/17 verwirklicht hatten, in diesem passenden Rahmen im Beisein der betreuenden Lehrkräfte ihre Jahres- und Abschlusszeugnisse zu überreichen.
ILF-Präsident Rudi Ster empfing die angereisten Fischamender im Ausstellungsbereich der Militär-Aeronautischen Anstalt und erklärte den Anwesenden die ausgestellten Themenbereiche. Diese herausragende Geschichte Fischamends erreicht nun tausende Besucher und informiert umfassend über die Errungenschaften vor 100 Jahren.
Die ILF - Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend - möchte auch auf diesem Wege sämtlichen Unterstützern und Leihgebern, die uneigennützig die Sonderausstellung in dieser Form erst ermöglicht haben, ganz herzlich den gebührenden Dank aussprechen!
(red / ILF)