Österreich

ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 9 neben U-Bahn in Siebenhirten gelandet

Die Crew des bodengebundenen und des luftgebundenen Rettungsdienstes arbeitete perfekt Hand in Hand

Zu einem spektakulären Rettungseinsatz kam es Mittwochabend in Wien-Liesing.

Über die Rettungsleitstelle wurde der RTW "Atzgersdorf 2 Nacht" am Mittwochabend zu einem traumatologischen Notfall nahe der U6-Station Siebenhirten alarmiert. Eine junge Frau (20) hatte aus vorerst ungeklärter Ursache eine schwerwiegende Bauchverletzung erlitten. Aufgrund des herausfordernden Einsatzes wurde zusätzlich ein so genannter Field Supervisor an den Einsatzort entsendet - dieses Fahrzeug ist mit einem Notfallsanitäter NKI besetzt, der auch über eine Lehrberechtigung verfügt.

Noch während der Erstversorgung der schwerverletzten Patientin entschieden die Profis der Berufsrettung Wien, den Notarzthubschrauber Christophorus 9 hinzuzuziehen. Parallel dazu wurde auch ein Streifenwagen der Exekutive nach Liesing geschickt, um den Landeort des Helikopters abzusichern - ein Routinevorgang.

RTW Atzgersdorf 2 Nacht war binnen weniger Minuten am Notfallort

Pilot Gerold Hofbauer führte zunächst einen tiefen Überflug über den geplanten Landeplatz durch, ehe er seine Maschine mit der Kennung OE-XEA aufsetzte. Nach der Landung verließen Flugretter Henrik Maszar und Notarzt Dr. Jürgen Kitzbrecht den EC135 und wurden vom Streifenwagen zum Notfallort gebracht - Teamwork, wie es jeden Tag zwischen Rettern und Polizisten praktiziert wird.

Im Zuge der Landezonen-Sicherung spielten sich jedoch spannungsgeladene Szenen zwischen einigen jungen Polizisten und Beobachtern ab. Als Kinder und deren Eltern sich den Helikopter aus der Nähe ansehen wollten, wie das auch in aller Regel von den Einsatzpiloten gewährt wird, während die medizinische Crew beim Patienten ist, wurden diese von anwesenden Exekutivkräften in äußerst rüdem Tonfall und mit aggressiver Wortwahl weggewiesen.

Grundsätzlich gilt, dass die Annäherung an einen Helikopter immer nur nach Absprache mit dessen Crew oder nach Ermächtigung durch die sicherenden Einsatzkräfte erfolgen sollte. Dies dient nicht nur einem reibungslosen Einsatzablauf, sondern vor allem auch der Sicherheit für alle Umstehenden. "Wenn es Zeit und Umstände erlauben, Arzt und Flugretter beispielsweise gerade beim Patienten sind und die Maschine gesichert abgestellt ist, haben wir durchaus Zeit, interessierten Personen das Fluggerät zu zeigen. Es kommt aber immer auf den jeweiligen Einsatz an", erklärt ein Pilot. "Manchmal müssen wir darauf bestehen, dass sicherheitshalber Abstand gehalten wird. Natürlich ist die Landung eines Notarzthubschraubers im Stadtgebiet ziemlich aufsehenerregend. Für die Helikopterbesatzung ist das Alltag, für andere Einsatzkräfte nicht unbedingt - und schon gar nicht für unbeteiligte Zuseher."

Teamwork zwischen Exekutive und Rettungsdienst

(red TUG / red Aig / Fotos: Austrian Wings Media Crew)