Die Reise hatte in Wien ihren Ausgangspunkt und führte in der toll ausgestatteten Business Class der Boeing 787-8 Dreamliner, die eine äußerst angenehme Reise ermöglichte, zu unserem ersten Zwischenstopp nach Doha.
Den kurzen Aufenthalt in Doha verbrachten wir in der großen und komfortabel ausgestatteten Business Class Lounge - die vielfältigen Restaurants wären bei einem längeren Stopp sicher einen Besuch wert gewesen. Nach dem kurzen Zwischenstopp flogen wir mit einer Boeing 777 weiter nach Johannesburg.
Das erste Ziel der Reise war Hoedspruit im Nordosten des Landes. Mit einer Bombardier Q400 der South African Express Airways (SA Express) erreichten wir den kleinen Flughafen in Hoedspruit, im Anflug sahen wir bereits Warzenschweine neben der Piste laufen, was uns bestens auf die kommenden Tage einstimmte.
Hoedspruit liegt am südlichen Ende des Kruger National Park und dort befinden sich große Wildgehege, in denen Wildtiere in freier Natur beobachtet werden können. Die Areale sind umzäunt, jedoch sehr groß und weitläufig. Unsere Lodge war direkt in einem Wildgehege gelegen, ohne Zaun um unsere Häuser. Unsere Gastgeber waren äußerst freundlich und hilfsbereit und es war spürbar, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr bemüht waren, uns einen schönen Aufenthalt zu ermöglichen. Ein Ziel jeder Foto Safari ist es, die Big Five zu sehen (Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn, Büffel).
In einer Einrichtung der Tierrettung erfuhren wir, wie sehr der Lebensraum der Tiere eingeschränkt ist und dass damit Konflikte zwischen Mensch und Tier vorprogrammiert sind. Immer noch üblich ist das Auslegen von Fallen, die Tiere teilweise schwer verletzen. Diese Tiere werden in der besuchten Tierrettungs-Einrichtung vorübergehend aufgenommen und gesund gepflegt und, wenn möglich, wieder in die Wildnis entlassen.
Bei den Safaris gibt es jedoch naturgemäß keine Garantie, welche Tiere man sieht. Wir hatten sehr viel Glück und haben innerhalb von nur zwei Tagen die Big Five gesehen. Es ist sehr faszinierend, diese wilden Tiere aus unmittelbarer Nähe zu betrachten. Die Guides waren sehr erfahren im Finden der Tiere und auch im Umgang mit ihnen.
Nach dem Aufenthalt im Busch war Kapstadt das nächste Ziel der Reise und führte vom Kruger Mpumalanga International Airport über Johannesburg nach Kapstadt.
Nach der Ankunft in Kapstadt fährt man die Townships entlang, bis man die eigentliche Stadt erreicht.
In der Nähe von Kapstadt ist das Kap der Guten Hoffnung, welches früher bei Seefahrern wegen seiner Klippen und Stürme gefürchtet war. Es ist der südwestlichste Punkt Afrikas und auch der Punkt, an dem der Atlantische Ozean in den Indischen Ozean übergeht. Es ist faszinierend, die Unterschiede zwischen diesen beiden Ozeanen zu sehen. Die Wellen des Atlantischen Ozeans sind wild, aber sobald man den Cape Point hinter sich lässt, ist erkennbar, dass die Wellen weniger stürmisch sind. In der Stadt Simon’s Town lebt eine Kolonie Brillenpinguine, die sich erst im Jahr 1985 dort angesiedelt hat.
In Kapstadt gibt es ein jährliches Jazzfestival. Auf mehreren Bühnen treten viele bekannte Musiker auf und viele Besucher reisen extra für dieses Festival nach Kapstadt.
Ein besonderes Highlight der Reise war ein Hubschrauberrundflug über Kapstadt und die False Bay.
In Südafrika gibt es sehr gute Weingegenden und eine davon ist in Stellenbosch. Stellenbosch ist eine Universitätsstadt mit einem sehr gemütlichen Ambiente und wir genossen dort ein sehr gutes afrikanisches Mittagessen.
Die Seilbahn auf den Tafelberg ist ein weiteres beliebtes Ausflugsziel. Die Seilbahn dreht sich während der Fahrt um 360° (die Außenhülle dreht sich nicht) und erlaubt einen faszinierenden Blick auf die Stadt und den Tafelberg.
Nachdem wir den Flughafen von Johannesburg schon ausführlich von innen kennen gelernt hatten, konnten wir zum Abschluss der Reise endlich Johannesburg selbst erkunden.
In Johannesburg waren die Unterschiede zwischen Arm und Reich offensichtlicher als in den anderen besuchten Städten. In der Innenstadt entstehen Viertel mit innovativen Nutzungskonzepten direkt neben heruntergekommen Häusern. Dort besuchten wir einen lebendigen und farbenfrohen Designermarkt mit vielen unterschiedlichen Ständen, an denen man zu Klängen kubanischer Musik Kleidung, Kunst, Taschen, Lebensmittel von lokalen Anbietern und Designern erwerben konnte.
Der Besuch der Nelson Mandela Foundation und dem Apartheidmuseum war äußerst aufschlussreich, um die Geschichte und die aktuelle Situation des Landes besser verstehen zu lernen.
In Johannesburg werden auch geführte Touren angeboten, bei denen die Townships besichtigt werden können. Wir besuchten die Soweto Townships, in denen Schätzungen zufolge rund vier Millionen Menschen leben und in denen die Lebensqualität der Bewohner sehr groß ist. Der Großteil der Bevölkerung lebt in relativ kleinen, aber doch ordentlichen Häusern. Wenige haben sehr große Häuser und können durchaus zur Oberschicht gezählt werden. Jedoch konnten wir auch hier die sehr einfachen Wellblechhütten der Ärmeren sehen.
Soweto war 1976 der Schauplatz großer Proteste, die in einen Aufstand mündeten, bei dem viele Todesopfer zu beklagen waren. Das Hector-Pieterson-Memorial erinnert an diese schrecklichen Ereignisse.
Nach der sehr abwechslungsreichen Reise war es nach einer Woche Zeit, wieder nach Österreich aufzubrechen.
Die Reise nach Südafrika war wirklich faszinierend. Die wilden Tiere bei der Safari zu erleben, war einmalig und ein außergewöhnliches, beeindruckendes Erlebnis. Das Betrachten der Sternbilder der südlichen Hemisphäre bei einem nächtlichen Bier im Busch wird ebenfalls lange in Erinnerung bleiben.
Kapstadt ist ebenfalls eine interessante Stadt, die eine schöne Landschaft mit Kultur verbindet. Die Weinverkostung und das Jazzfestival stehen im Kontrast zur Wildnis im Busch und zeigen, wie vielfältig das Land ist.
Generell gibt es viele Kontraste im Land: Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist offensichtlich. Man fährt minutenlang an einfachen Wellblechhütten vorbei und auf einmal ist man mitten in einem Villenviertel. Fast alle Häuser sind mit Stacheldraht (genauer gesagt SB-Rollen) gesichert und auch Elektrozäune um Häuser sind verbreitet. Der Staat investiert in die Townships und ersetzt die Wellblechhütten durch Häuser. Das Ziel ist, die Lebenssituation der Bevölkerung zu verbessern. Die hohe Arbeitslosigkeit (2016 bei rund 25%) und die große Schere zwischen Arm und Reich stellen ein großes Problem dar. Doch gleichzeitig merkt man, dass die Bevölkerung die Probleme lösen will und sich bemüht, die Situation zu verbessern.
Das Apartheidmuseum in Johannesburg arbeitet die konfliktreiche Vergangenheit auf. Während der Apartheid bestimmte die Rasse, welche Chancen man im Leben hatte und welche Eingänge man in Gebäuden benutzen durfte. Um das zu illustrieren, wird auf das Museumsticket zufällig „white“ oder „not white“ gedruckt und abhängig von diesem Aufdruck muss man unterschiedliche Eingänge ins Museum wählen.
Auch wenn die Apartheid nicht mehr existiert, gibt es nach wie vor eine gewisse Trennung im Land. Für uns Österreicher ist die Vorstellung merkwürdig, sein Haus mit SB-Rollen zu sichern oder nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zu Fuß in den Städten unterwegs zu sein. Es gibt auch gewisse Gegenden, in denen man bei keiner roten Ampel stehen bleiben soll. Die Wachen vor den Hotels waren teilweise bewaffnet. Unserer ausgezeichneten Guides wussten natürlich, welche Gegenden gemieden werden sollen.
Daher die große Frage: Kann man in Südafrika Urlaub machen? Ich finde, die Antwort ist ein eindeutiges Ja. Natürlich muss man achtsam sein, in welcher Gegend man ist und kann nicht sorgenfrei das ganze Land bereisen. Aber diese Einschränkung gilt in fast allen Ländern dieser Welt.
Das Land bietet sehr viel: Vom Busch mit den wilden Tieren, über den Tafelberg und das Kap der Guten Hoffnung, bis hin zu den Weinbergen und großen Städten gibt es sehr viel zu erleben und zu sehen. Die Gastfreundschaft, die gepflegten und großzügigen Unterkünfte, das besondere und ausgezeichnete Essen (Springbockburger und Warzenschweinripperl!) und nicht zuletzt die angenehmen Flüge haben uns die tolle Reise genießen lassen. Die Woche verging sehr schnell und ich habe vor, das Land noch einmal zu bereisen, um etwas mehr Zeit für die vielen möglichen Aktivitäten und Reiseziele in Südafrika zu haben.
Hinweis im Sinne der Transparenz: Diese Reise erfolgte auf Einladung von Qatar Airways.