„Auch bei der heutigen Hauptversammlung des Lufthansakonzerns haben wir wieder keine Antworten darauf bekommen, was das Unternehmen mit seiner Billiglinie Eurowings vorhat“, so Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida. „Langsam reißt uns der Geduldsfaden. Es ist unerträglich, dass auch nach drei Jahren nicht klar ist, wo es mit dem Billigcarrier hingehen soll. Ich fordere Neo-Chef Thorsten Dirks auf, seine Pläne auf den Tisch zu legen und mit uns so schnell wie möglich Gespräche zu beginnen. Bei Eurowings Europe befinden sich Mitarbeiter im kollektivvertragslosen Zustand und stehen im sozialen Leerraum“, so der vida-Gewerkschafter.
Hinhaltepolitik endlich beenden
„Wir erwarten uns Professionalität, merken davon aber leider recht wenig. Ich weise deshalb Eurowings und die Lufthansa noch einmal eindringlich darauf hin, dass vernünftige KV-Verhandlungen ein gewisses Maß an Zeit benötigen. Sollte die Lufthansa-Konzernspitze jedoch weiter verzögern und darauf setzen, wie in Deutschland auch in Österreich die Sozialpartnerschaft einfach zu umfliegen, dann werden wir derartige Pläne mit gewerkschaftlichen Maßnahmen durchkreuzen“, kündigt Schwarcz an.
Besondere Achtsamkeit kündigt Schwarcz auch beim Thema Ticketsteuer an. „Dass Österreich die Flugabgabe halbiert hat, wurde bei der Hauptversammlung begrüßt und jetzt drängen die Aktionäre darauf, dass auch die zweite Hälfte noch fällt.“ Sollte sich das Unternehmen mit der Abschaffung der Ticketsteuer künftig weitere Millionen ersparen, „werden wir ganz genau darauf achten, dass dieses Geld in den Ausbau der Flotte und die Löhne und Gehälter der Beschäftigten fließt. Wir werden nicht zulassen, dass mit diesen Millionen nur die Bonuszahlungen der Lufthansa- und Eurowings-Chefetagen finanziert werden", versichert Schwarcz.
(red / Vida via APA-OTS)