Geboren wurde Oskar-Heinrich Bär, der von seinen Freunden "Heinz" gerufen wurde und später auch den Spitznamen "Pritzl" erhielt, am 25. Mai 1913. Im Alter von 24 Jahren trat er in die Luftwaffe ein, wo er zunächst zum Transportflieger und später zum Jagdflieger ausgebildet wurde.
Seinen ersten Luftsieg erzielte er am 25. September 1939 und nahm danach an der Luftschlacht um England sowie am Russlandfeldzug teil. In weiterer Folge war er auch an der afrikanischen Front im Einsatz.
Nach einem Konflikt mit Hermann Göring wurde Bär "Feigheit vor dem Feind" vorgeworfen und es erfolgte eine Degradierung. 1945 wurde er zum neu aufgestellten Jagdverband 44 abkommandiert, der mit dem neuen Düsenjäger Me-262 ausgerüstet war.
Bis Kriegsende erzielte Bär auf mehr als 1.000 Feindflügen 220 bestätigte Luftsiege, davon 16 mit der Me-262. Heinz "Pritzl" Bär galt damit als einer der erfolgreichsten Jagdflieger und erfahrensten Piloten des Landes, der für seine militärischen Erfolge auch höchste Auszeichnungen erhalten hatte.
Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenenschaft zog es den passionierten Flieger wieder in die Luftfahrt, wo er 1950 den Vorsitz der Motorflugkommission des Deutschen Aeroclubs übernahm. In dieser Funktion führte er am 28. April 1957 auf dem Flugplatz Braunschweig-Waggum eine von nur vier gebauten Maschinen des Typs LF1 Zaunkönig vor. In 50 Metern Höhe geriet die Einmot - vermutlich aufgrund eines Pilotenfehlers - ins Trudeln, aus dem Heinz Bär sie nicht mehr abfangen konnte. Der leidenschaftliche Pilot fand beim Aufprall den Tod. Bär war verheiratet und hatte einen Sohn.
Es kann wohl als tragische Ironie der Geschichte angesehen werden, dass jemand wie Heinz Bär, der dem Tod während des Krieges mehr als einmal ins Auge geblickt hatte und mit teils unzureichend gewarteten Maschinen im Einsatz stand, in Friedenszeiten aufgrund eines simplen Trudelunfalles sein Ende fand ...
(red)