Österreich

Flughafen Salzburg mit positivem Ergebnis

Geschäftsführer Roland Hermann

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen - wirtschaftliche Engpässe, geopolitische Umwälzungen, Terroranschläge - konnte der Flughafen Salzburg ein gutes Finanzergebnis für das Jahr 2016 vorweisen. Ein Bericht von Franz Zussner für Austrian Wings.

Obwohl 2016 sowohl weniger Passagiere als auch weniger Flugbewegungen verzeichnet wurden, konnte 2016 ein Jahresüberschuss von knapp mehr als fünf Millionen Euro erzielt werden. Der Umsatz reduzierte sich im Vergleich zu 2015 auf 63,8 Mio. Euro (-4,3 Prozent.)

Die Eigenkapitalquote von knapp 70 Prozent konnte gehalten werden. Besonders betroffen von den politischen Unruhen ist Turkish Airlines, die ihre Verbindungen nach Salzburg so hoffnungsvoll begann und von zehn ausgelasteten Flügen wöchentlich auf vier reduzieren musste.

Derzeit gibt es wieder einen täglichen Flug nach Istanbul, der als Hub bei den Passagieren zum Weiterflug in alle Welt, großen Anklang gefunden hat. Auch die Umstrukturierung der Air Berlin/NIKI Gruppe ist nicht spurlos am SZG vorüber gegangen. Verspätungen, vor allem nach Berlin, waren nicht gerade förderlich, so Flughafengeschäftsführer Hermann. Momentan scheint die die Air Berlin Group wieder auf halbwegs stabilem Kurs zu sein, was SZG betrifft, so Hermann. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass mit der Errichtung einer Eurowings-Basis - ein Airbus A320 ist fix in SZG stationiert - neue Destinationen, wie z.B. Paris aufgenommen werden konnte.

Eurowings ist drauf und dran, die Verluste durch den Wegfall anderer Airlines bzw. die Reduktion anderer Destinationen, auszugleichen. Die Erwartungen an EW sind groß, so sollen rund 220.000 Passagiere jährlich befördert werden und wenn alles gut läuft könnte vielleicht auch ein zweiter Airbus in SZG stationiert werden. Doch vorerst müssen sich die aktuellen Destinationen rechnen, so Hermann. Auch die Fracht entwickelte sich erfreulich. Ein Zuwachs bei der Luftfracht (ohne Trucking) auf 253.070 kg (+ 18,6 Prozent) kann sich sehen lassen.

Pistensanierung
Im April 2019 wird die komplette Start- und Landebahn saniert. Nach gründlichen Verhandlungen hat man sich für eine Vollsperre des Airports über fünf Wochen entschieden. "Es geht einfach schneller, als die Arbeiten nur während der Nachtstunden durchzuführen", begründet Geschäftsführer Roland Hermann diesen Schritt. Die Kosten dafür betragen rund 30 Mio Euro wobei der Ausfall des Flugbetriebes durch die Sperre geschätzte 6 - 8 Millionen Euro betragen wird. Auch im non-aviation Sektor wird es einige Hunderttausend Euro an Verlusten geben. Nach wie vor nicht ganz gelöst ist die Problematik der Landeanflüge über Freilassing / Bayern. Dort wird eine starke Reduktion der Überflüge gefordert, vor allem an den verkehrsreichen Winter-Samstagen. Dazu, so LHStv. Stöckl, der auch Aufsichtsrat des Airports ist, wird ein Nutzungs- und Raumordnungskonzept mit der Stadt Salzburg ausgearbeitet, den schließlich sind rund 200.000 Anwohner von den zu erwartenden Änderungen betroffen, wobei dann natürlich große Erwartungen in die Akzeptanz des Konzeptes durch Deutschland gesetzt wird. Neue Geschäftsführerin Ing. Roland Hermann, aktueller GF des Salzburg Aiorport wird mit Jahresende in den wohlverdienten Ruhestand ltreten. Aus den zahlreichen Bewerbungen für seine Nachfolge konnte eine Managerin aus Deutschland gewonnen werden, die dann ab 2018 den zweitgrößten Airport Österreichs leiten wird. Der Name wurde noch geheim gehalten.

Text & Foto: Franz Zussner