Die Passagierliste beim Take-Off im kolumbianischen Bogota zählte 191 Fluggäste, bei der Landung waren es 192. Auf dem Flug nach Frankfurt am Main brachte eine Reisende ihr Baby hoch über den Wolken zur Welt.
Wenngleich ein Flugzeug ein sehr ungewöhnlicher Ort für eine Entbindung ist, kommen solche Situationen durchaus gelegentlich vor. Im aktuellen Fall kamen drei mitreisende Ärzte der Schwangeren zu Hilfe. Nach dem komplikationslosen Ablauf der Geburt entschied sich der Pilot zu einer Zwischenlandung im britischen Manchester. Mutter und Kind wurden dort vom Rettungsdienst in Empfang genommen und in ein Krankenhaus transportiert.
Flugreisen sind bei Lufthansa für werdende Mütter bis zur 36. Schwangerschaftswoche gestattet. "Doch manchmal ist es, auch abhängig von der Kleidung, für uns gar nicht ersichtlich, ob eine Reisende schwanger oder lediglich etwas beleibter ist", erklärt eine Airline-Mitarbeiterin gegenüber Austrian Wings, weshalb auch immer wieder Hochschwangere, die kurz vor dem Entbindungstermin stehen, eine Flugreise antreten.
Im medizinischen Equipment, das bei Qualitätscarriern an Bord vorgehalten wird, befindet sich daher auch ein Geburtenset sowie Material zur Versorgung von Neugeborenen. Das österreichische Spezialtraining "Doc on Board", das Mediziner für die unerwartete Hilfeleistung bei allen nur erdenklichen Zwischenfällen an Bord von Verkehrsflugzeugen ausbildet, zählt ebenso ein Modul rund um das Thema "Notfälle bei Neugeborenen und Säuglingen" zum fixen Trainingsinhalt.
(red Aig / MK)