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Zum 40. Jahrestag der Entführung: Deutschland holt die "Landshut" wieder heim

Die "Landshut", aufgenommen 1975 - Foto: Ken Fielding CC-BY-SA 3.0 via Wiki Commons

Vor beinahe 40 Jahren wurde die Lufthansa-Boeing 737 "Landshut" von einem palästinensischen Terrorkommando nach Mogadischu entführt. Nun kehrt die Maschine zurück nach Deutschland. Ihren letzten Flug soll sie an Bord eines Antonov-Transporters antreten.

Am 13. Oktober 1977 entführten vier palästinensische Terroristen die Boeing 737 "Landshut" (D-ABCE) der Lufthansa auf dem Flug von Mallorca nach Frankfurt. Nach mehreren Zwischenstationen landete die Maschine im Jemen, wo die Terroristen den Flugkapitän Jürgen Schumann ermordeten. Co-Pilot Jürgen Vietor musste die 737 danach am 17. Oktober alleine nach Mogadischu steuern, wo die deutsche Spezialeinheit GSG9 die Entführung einen Tag später durch Stürmung der "Landshut" beendete und drei der vier Terroristen liquidierte. Alle Geiseln überlebten die Aktion und kehrten mit einer Lufthansa-Sondermaschine nach Deutschland zurück.

Die zu diesem Zeitpunkt sieben Jahre alte "Landshut" wurde repariert und flog noch bis 1985 für Lufthansa, ehe sie verkauft wurde und bei verschiedenen Betreibern als Passagier- und Frachtmaschine eingesetzt werde. Zuletzt flog sie als PT-MTB bei der brasilianischen TAF Linhas Aeras, die den Zweistrahler 2008 ausmusterte und auf einem Flugfeld in Fortaleza abstellte.

Nach monatelangen Verhandlungen höchster deutscher Stellen - Außenminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel war persönlich daran beteiligt - mit brasilianischen Vertretern steht nun fest, dass die "Landshut" noch vor dem 40. Jahrestag nach Deutschland zurückkehrt. Der desolate und flugunfähige Jet wurde um umgerechnet 20.000 Euro gekauft.

Techniker der Lufthansa sollen die "Landshut" nun demontieren, sodass sie mit einer Antonov-Transportmaschine auf dem Luftweg ihren letzten Flug nach Deutschland antreten kann. In Friedrichshafen werden Lufthanseaten die 737 dann mit Unterstützung der Dornier-Stiftung restaurieren. Hier soll das Flugzeug auch ausgestellt werden.

Kulturstaatssekretärin Monika Grütters (CDU) fungiert als Schirmherrin des Projektes und erklärte: „Die Zusammenhänge der Entführung und der erfolgreichen Befreiungsaktion im Herbst 1977 sollten historisch beleuchtet werden und die Entschlossenheit eines demokratischen Rechtsstaates zeigen, sich nicht erpressen zu lassen.“

Auch der ehemalige Pilot Viktor Vietor zeigte sich erfreut über die Rückkehr der "Landshut". Gegenüber deutschen Medien sagte er: „Eine tolle Nachricht! Die ,Landshut‘ ist ein Symbol des Deutschen Herbstes, sie gehört nach Deutschland!“

Und Ulrich Wegener, der als Einsatzleiter der GSG9 die Erstürmung der "Landshut" am 18. Oktober 1977 befehligte ergänzte: „Mit großer Freude erfüllt mich die Nachricht, dass unsere Landshut-Maschine heimgeholt wird. Sie ist ein Symbol für den Sieg des Rechtsstaats über arabische Terroristen.“

(red)