Österreich

ÖAMTC-Flugrettung flog seit Jahresbeginn 2.880 Einsätze in Niederösterreich

Christophorus 2 im Einsatz, Symbolbild - alle Fotos: Huber / Austrian Wings Media Crew

„Die Flugrettung in Niederösterreich schreibt seit Jahren und Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte. Sie ist seit 1983 ein ganz zentraler Baustein für die Sicherheit und das Gesundheitswesen im Land“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Zuge einer Pressekonferenz am Flugplatz Krems-Gneixendorf. Gemeinsam mit dem neuen Präsidenten des ÖAMTC Gottfried Wanitschek, ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold und dem Geschäftsführer der Flugrettung Reinhard Kraxner zog die Landeshauptfrau Bilanz.

Der Stützpunkt der Flugrettung in Krems wurde vor 34 Jahren gegründet. Zunächst auf dem Areal des Krankenhauses Krems stationiert, übersiedelte Christophorus 2 vor zwei Jahren auf einen neu erbauten Stützpunkt auf dem nahegelegenen Flugplatz Krems Gneixendorf. Weitere Standorte der Flugrettung in Niederösterreich befinden sich in Ybbsitz und Wiener Neustadt. Als österreichweit einziger Notarzthubschrauber fliegt Christophorus 2 derzeit Primäreinsätze rund um die Uhr.

Die ÖAMTC-Notarzthubschrauber sind bei Tag innerhalb von drei Minuten nach der Alarmierung in der Luft, bei Nacht kann es aufgrund umfangreicher Wetterchecks auch länger dauern. Im Schnitt dauert es  14 Minuten, bis der Hubschrauber am Notfallort ankommt und rund 43 Minuten, bis der Patient – erstversorgt und stabilisiert – dem Krankenhaus übergeben werden könne.

Der Chef der ÖAMTC-Flugrettung, Reinhard Kraxner, ist selbst ausgebildeter Einsatzpilot

Seit Jahresbeginn wurden in Niederösterreich 2.880 Einsätze geflogen worden, davon rund 900 von Gneixendorf aus. 111 Mal waren Hubschrauber aus anderen Bundesländern in Niederösterreich im Einsatz, 447 Mal haben Christophorus-Hubschrauber der niederösterreichischen Standorte in anderen Bundesländern Hilfe geleistet.

Notarzt im Christophorus 2 bei der Patientenversorgung

Mikl-Leitner betonte die Zusammenarbeit zwischen Piloten, Notärzten und Flugrettern, die über den Erfolg entscheide, sowie auch die Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich und dem ÖAMTC.

Das Notfallwesen in Niederösterreich sei „neu und stark aufgestellt“, sagte Landesrat Androsch in seiner Stellungnahme, man wolle „den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Hilfe gewährleisten“.

Die hohe Anzahl der Notarzthubschrauberinsätze resultiert allerdings auch daraus, dass Sanitäter in Österreich im internationalen Vergleich nur über ein vergleichsweise niedriges Ausbildungsniveau verfügen. Dies vor dem Hintergrund, dass es der Politik nach Ansicht von Insidern wichtiger ist, das (kostengünstigere) Ehrenamt zu erhalten, als für eine Professionalisierung des Rettungsdienstes zu sorgen, wie etwa in Deutschland, der Schweiz oder Tschechien bereits vor Jahren geschehen. Deshalb müssen in Österreich Notarzteinsatzmittel auch häufig zu Patienten ausrücken, die in anderen europäischen Ländern präklinisch von nichtärztlichem medizinischen Personal versorgt werden können.

Christophorus 2 absolvierte bisher 130 Nachteinsätze.

Auf dem Flugplatz Krems Gneixendorf ist seit Jahresbeginn Christophorus 2 rund um die Uhr in Bereitschaft und fliegt damit als einziger ÖAMTC-Notarzthubschrauber rund um die Primäreinsätze

(red / Amt der NÖ Landesregierung)