Statt vom Brautpaar wurden die an Bord befindlichen Fluggäste von schwer bewaffnetem Sicherheitspersonal in Empfang genommen, berichten lokale Medien. Die Zivilisten wurden festgehalten und mussten sich gegenüber der Gefängnisleitung rechtfertigen. In Bangladesch herrscht erhöhte Alarmbereitschaft, seit sich im April ein missglückter Befreiungsversuch des islamistischen Extremistenführers Mufti Abdul Hannan ereignet hatte, der auf dem Weg in genau dieses Gefängnis war. "Diesmal war es ein Versehen, aber der Zwischenfall gibt uns Anlass zur Sorge, denn geheimdienstliche Ermittlungen belegen, dass Terroristen Angriffe zur Befreiung von Gefangenen vornehmen könnten", zitiert das Portal "Hindustan Times" Brigadier General Syed Iftekhar Uddin.
Während die irritierten Passagiere vor Ort befragt wurden, soll der Pilot - angeblich ein ehemaliger Militärflieger - mit dem Helikopter von dannen gezogen sein. Nach Aufklärung des Sachverhalts konnten die Gäste schließlich an der in einem nahegelegenen Dorf stattfindenden Hochzeitsfeier teilnehmen.
Der Hubschrauberbetreiber Meghna Aviation entschuldigte sich und rechtfertigte die Verwechslung mit "schlechten Sichtbedingungen". Ein solcher Zwischenfall werde nicht mehr vorkommen, so die Firma, die Charterflüge mit Maschinen vom Typ Bell 407 sowie Robinson R44 anbietet. Auf das Unternehmen kommt nun eine gerichtliche Anhörung zu. Der Pilot habe sich auch bereits per E-Mail bei der Gefängnisleitung gemeldet und um Entschuldigung gebeten, heißt es.
(red Aig)