Reportagen

Tripreport: Im A350 nach Bangkok - mit Finnair ins Land des Lächelns

Airbus A350 - Foto: Finnair

Seit Jahren sind die Nonstopflüge ab Wien nach Bangkok mit EVA Air und Austrian Airlines ausgezeichnet gebucht. Die Strecke boomt. In Kürze soll nun auch Thai Airways mit einer Verbindung in die asiatische Millionenmetropole hinzustoßen. Geflogen wird bei allen drei Anbietern mit Boeing 777.

Für Reisende, die eine Umsteigeverbindung als Alternative in Betracht ziehen, erhöht sich das Anbieterportfolio ab Wien drastisch. Eine Option darunter ist Finnair. Wir haben das Angebot der nationalen finnischen Airline unter die Lupe genommen.

Zunächst geht es von Wien aus in knapp zweieinhalb Stunden mit der Finnair-Tochter Norra im Embraer 190 nach Helsinki. Bis zum Weiterflug in die thailändische Hauptstadt dauert es nicht ganz drei Stunden. Der Flughafen bietet jedoch eine Vielfalt an Einkaufs- und Gastroangeboten an, um diese Wartezeit angenehm zu überbrücken. Alternativ stehen natürlich auch Airport Lounges zur Verfügung.

Die Business Class Lounge in Helsinki präsentiert sich modern und einladend - Foto: Austrian Wings Media Crew

So präsentiert sich etwa die Finnair Business Class Lounge sehr geräumig, modern und mit einem zwar nicht überbordenden, aber durchwegs attraktiven Angebot an Getränken und Snacks.

A350 von Finnair auf dem Flughafen Helsinki - Foto: Ingrid Muhr

Die anschließende Langstreckenverbindung bedient Finnair mit ihrem Long Haul Flaggschiff, dem Airbus A350. An Bord steht eine Drei-Klassen-Konfiguration zur Verfügung: Business, Premium-Economy sowie Economy Class. Das Boarding wird über verschiedene Einstiege abgewickelt und geht zügig von statten.

Die Gepäckablagefächer im A350 sind großzügig dimensioniert - Foto: Ingrid Muhr
Ausgeklügelte Beleuchtungssysteme simulieren verschiedene Tageszeiten - Foto: Ingrid Muhr

Das Business Class Produkt von Finnair wartet mit einer Reihe an Annehmlichkeiten auf. Neben Netzstromanschluss und einem zur komplett ebenen Liegefläche verwandelbaren Sitz erhält der Passagier auch ein Amenity Kit sowie hochwertige Bose-Kopfhörer inklusive aktiver Umgebungsgeräusch-Dämpfung.

Business Class Komfort im Finnair A350 - Foto: Austrian Wings Media Crew

Etwas mehr als neuneinhalb Stunden verbringt man nun an Bord des A350. Der Flug hebt um 17:35 Uhr aus Helsinki ab, mit Planankunft um 7:15 Uhr Lokalzeit am folgenden Tag. Für mich persönlich ist diese Option sehr attraktiv: so kann ich die "Nacht-Flugreise" in der Business Class zur Erholung nutzen, und bin bei der Ankunft tadellos ausgeruht, um sofort durchzustarten - am Boden dann, versteht sich.

Natürlich kommen auch das kulinarische sowie unterhaltungsspezifische Angebot während des Fluges nicht zu kurz. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich das Business Class Produkt von Finnair kaum von jenem anderer Carrier. Ein Plus ist natürlich zweifelsohne der moderne Jet, welcher nicht nur besonders leise ist, sondern auch mit angenehmer Beleuchtung und großen Fenstern aufwartet.

Inflight Entertainment System an Bord des Finnair A350 - Foto: Austrian Wings Media Crew
Auch in der Economy Class stehen den Reisenden große Monitore zur Verfügung - Foto: Ingrid Muhr
Großzügige Fenster sind eines der "Markenzeichen" des Airbus A350 - Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Ingrid Muhr
Während die Passagiere den Flug genießen, bereiten die Flugebegleiter in der Galley das Bordservice vor - Foto: Ingrid Muhr

Das Abendmenü kommt viergängig. Bei der Vorspeise entscheide ich mich für die angebotene Suppe. Serviert wird diese von einer etwas zerknirschten Flugbegleiterin, die mir mitteilt, dass der Caterer beim Bestücken offensichtlich auf Suppenlöffel vergessen hat. So stehen an Bord nur kleine Dessertlöffel zur Verfügung. Nach der als Hauptgang gewählten Lasagne gibt es eine Auswahl an Käsespezialitäten von kleinen, finnischen Produzenten. Zum Dessert wähle ich Gefrorenes - es gibt finnische Bio-Eiscreme. Zwar wird mir anstatt der bestellten Vanillesorte irrtümlich Rhabarber serviert, schmecken tut's dennoch.

Suppenlöffel Fehlanzeige - ausnahmsweise musste mit einem Dessertlöffel das Auslangen gefunden werden... - Foto: Austrian Wings Media Crew
Hauptgericht: Lasagne - Foto: Austrian Wings Media Crew

Mittlerweile fliegen wir durch die pechschwarze Nacht. Für die Flugbegleiter kehrt langsam etwas Ruhe ein, und auch im Cockpit herrscht reduzierte Workload. Kapitän Pasi Palomäki empfängt mich am Jumpseat, wir plaudern über den A350. "Ja, das ist der vorteilhafteste Flieger, den ich bis dato gesteuert habe", resümiert er über den Jet. Verglichen mit anderen Maschinen sei die allgemeine Arbeitsbelastung merklich geringer.

Stippvisite im Flight Deck - Foto: Austrian Wings Media Crew

Zurück am Sitzplatz verbringe ich ein paar Stunden im Erholungsmodus. Wirklicher Tiefschlaf wird durch Mitreisende, die sich angeregt unterhalten, zwar diesmal nicht möglich, erholsam ist das Nickerchen dennoch. Anschließend gibt es Frühstück. Aus den angebotenen Optionen wähle ich die leichte Variante, vornehmlich mit frischen Früchten, Joghurt, und - ganz wichtig - dem von mir bereit seit dem Abflug aus Wien enorm lieb gewonnenen Blueberry Juice, also Heidelbeersaft. Der gehört an Bord von Finnair zum Standard-Sortiment und scheint, wie ich feststellen konnte, sich unter den Passagieren größter Beliebtheit zu erfreuen.

Doch nicht nur in der Business Klasse geht es an Bord des Finnair A350 entspannt zu. Geräuschdämpfende Kopfhörer gibt es auch für Premium Economy-Reisende. Im Vergleich zur klassischen Economy-Klasse gibt es dort etwas mehr Sitzabstand (86 bis 91 Zentimeter), ein Amenity Kit und - wie in der Business Class - eine Stunde lang gratis WLAN-Zugang. Wer auf das günstigste Produkt, die Economy Class, setzten möchte, hat 79 Zentimeter Sitzabstand zur Verfügung und bekommt klassische Kopfhörer ohne Noise Cancelling Funktion. Dennoch: auch als "Eco-Passagier" kann man etwa elektronische Geräte wie Smartphones oder Tablets über einen USB-Port mit Strom versorgen.

Economy Class im Finnair A350 - Foto: Austrian Wings Media Crew

Neben dem einstündigen Gratis-Internetprodukt für Business- und Premium-Economy-Fluggäste stehen bei Finnair drei kostenpflichtige Pakete zur Auswahl. So können selbstverständlich auch Economy-Reisende online bleiben. Eine Stunde kostet € 7,95, drei Stunden € 11,95 und wer den gesamten Flug über Daten zwischen Himmel und Erde hin- und herschicken möchte, löhnt dafür € 19,95. Die zur Verfügung stehende Bandbreite hängt letztlich von der Anzahl an Gästen ab, die gleichzeitig online sind. In meinem Fall war jedoch sogar die Wiedergabe von YouTube-Videos möglich. Auch das Versenden und Empfangen von Dateien funktionierte einwandfrei.

Fazit
Finnair bietet eine durchwegs attraktive Verbindung von Wien nach Bangkok an. Der Zwischenstopp in Helsinki erlaubt einen entspannten Gatewechsel sowie etwas Zeit für Verpflegung oder Einkäufe. Für den Beispielzeitraum 24.-31. Oktober 2017 gibt es, zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Zeilen, das Finnair Return-Ticket in der Economy-Klasse knapp unter 700 Euro. Das entspricht in etwa auch dem Preis der AUA, die jedoch direkt fliegt. Etwas günstiger (und ab Wien ebenfalls nonstop) geht es mit EVA Air. Letztlich sind die Tarifangebote aber immer vom gewählten Reisezeitraum, Buchungszeitpunkt und möglichen Sonderangeboten abhängig. A350-Enthusiasten haben jedoch die Möglichkeit, mit der Finnair-Verbindung komfortabel und in einem der modernsten Jets nach Bangkok zu reisen - Heidelbeersaft inklusive.

Unverzichtbar an Bord von Finnair: Heidelbeersaft! - Foto: Austrian Wings Media Crew

Mehr Details zum Finnair A350 auch in unserem Foto- und Videobericht seiner Erstlandung am Flughafen Wien-Schwechat!

Hinweis: Finnair hat für diesen Test die Flüge (jeweils 1 Business Class- sowie 1 Economy Class-Leg) kostenfrei zur Verfügung gestellt.

(AG)