In bester Zusammenarbeit zwischen dem Flugplatzpersonal des neuen Besitzers, dem Flugsportverein Spitzerberg und dem eigentlichen Veranstalter des Weltcups, der Helikopterabteilung des österreichischen Aeroclubs, wurde dieser neue Helikopter Event trotz Windkapriolen erfolgreich durchgeführt.
Schon bei der Wahl des Flugplatzes war dem Veranstalter klar, dass der Wind in dieser flachen Ecke Österreichs eine gewichtige Rolle spielen wird - die unzähligen Windräder rund um den Platz belegen diese Annahme eindrucksvoll. Und gerade der Wind ist für die Durchführung von Helikopter-Bewerben ein entscheidender Faktor.
Die teilnehmenden Crews landeten ab Dienstag auf dem Flugplatz, um in Trainingsflügen die beiden aufgebauten Wettkampf-Parcours für den Slalom und den Fender-Bewerb zu testen.
Leider gab es kurzfristige Absagen, somit nahmen letztendlich nur 14 Crews aus 5 Nationen (AUT, CZE, GER, NOR, RUS) an dem Weltcup in Spitzerberg teil. Die Piloten waren begeistert von dem weitläufigen Gelände und den Trainingsbedingungen und vor allem auch von dem positiven Spirit für diesen neuen Bewerb, der vom gesamten Personal der Organisation getragen wurde.
In diesem Zusammenhang vor allem großer Dank an den Flugsportverein Spitzerberg, der all seine eigenen Vorhaben zurückstellte, und an das Operator-Personal am Turm, das großen Anteil daran hat, dass alle Flugbewegungen sicher, flüssig und vor allem unfallfrei durchgeführt werden konnten.
Am Freitagnachmittag wurde dann beim General Briefing der Zeitplan für den Ablauf des Weltcups bekannt gegeben - der immer stärker werdende Wind ließ diesen 1. Zeitplan zur Makulatur werden: "Wind 18 kts - gusting up to 25 kts" - kein Qualifying für die 14 crews am Freitagabend möglich. Am Samstag dann eine weitere Verstärkung des Windes - Böen bis zu 30 Kts.
Daher kam es zum Tausch der Bewerbsreihenfolge vom noch windanfälligeren Slalom zum Fender-und der Beginn wurde auf 08.00 Uhr vorverlegt. Dank der Spitzenleistungen der Crews konnte der Fender-Samstag trotz der widrigen Windverhältnisse bis 13.00 Uhr positiv abgeschlossen werden - sehr zum Leidwesen der Besucher, die erst am Nachmittag erschienen, um diese neue Sportart zu bewundern. Sie kamen aber doch noch auf ihre Rechnung durch die Anlandung des großen Bruders der Bewerbs-Hubschrauber, einem Black Hawk des Bundesheeres und durch die Teilnahme an der Siegerehrung des Fender-Bewerbes am Nachmittag.
Dann eine weitere Änderung aufgrund des anhaltenden starken Windes: Keine Qualifying-Flüge am Samstagnachmittag für den Slalom möglich!
Aber die wirklich gelungene "Worldcup-Party" am Samstagabend im Hangar ließ diese neuerliche Verschiebung vergessen machen.
Das Spitzentrio "Via Drei" - bestehend aus 3 HS-Piloten der Flugpolizei - sorgte für beste Stimmung bei den Teilnehmern des Weltcup und den zahlreichen Gästen aus dem Bezirk und die ausgezeichnete Küche des Restaurant Ikarus unter der Leitung von Katarina Mehes ließ keine Missstimmung aufkommen.
Das traumhafte Flugwetter am Sonntag entschädigte dann auch die Organisatoren, den Event Director Wolf-Dietrich Tesar und den neuen Leiter der Hubschrauberabteilung des Aeroclubs, Stefan Seer.
Bei Windstille und Sonnenschein begann vorsichtshalber auch der Parallel-Slalom um 0815 Uhr und bereits Mittag konnte das Organizing Team des World Cup den erfolgreichen und unfallfreien Abschluss der 6.Station des Helicopter Worldcup bekannt geben.
Die zahlreichen Besucher am Sonntag hatten dann Gelegenheit, am Nachmittag einige Flugvorführungen der Flying Bulls, des ÖAMTC-Rettungshubschraubers, des Spitzenmodellpiloten Peter Illmaier mit seinem Großmodell des ÖAMTC-HS, sowie eines Displays des russischen Weltmeisters und der Anlandung eines Polizei-Hubschraubers zu sehen. Mit der Siegerehrung des Parallel-Slaloms wurde am Sonntagnachmittag der Weltcup beendet.
Zusammenfassend kann mit Stolz behauptet werden, dass dieser neue Flugevent einen großen Erfolg für den Flugsport in Österreich gebracht hat:
- großes und einstimmiges Lob der Teilnehmer für die Organisation
- trotz widriger Windverhältnisse wurden beide Bewerbe durchgeführt und unfallfrei beendet
- das Rahmenprogramm mit Flugvorführungen war trotz geringer Budgemittel ansprechend
- die Vormachtstellung der Russen in diesem Sport wurde durch die jeweils ersten drei Plätze in beiden Bewerben bestätigt,
Österreich konnte aber mit der Crew Thomas Morgenstern / Stefan Seer den hervorragenden 4.Platz belegen und die Crew Martin Kumric/Markus Percht belegte den hervorragenden 7.Platz, die junge Crew Matthias Medl / Bernhard Fröch den guten 8.Platz.
Insgesamt haben an dem neuen Helicopter Worldcup 2017 30 Crews aus 10 Nationen teilgenommen.
das Finale findet in Polen vom 22. - 24.09. statt.
Österreichs Crew Morgenstern/Seer liegt derzeit am 4.Gesamtplatz und wird diesen Platz verteidigen können.
In der Nationenwertung liegt Österreich derzeit auf dem 2.Platz und sollte eigentlich auch im Finale einen Stockerlplatz behalten.
Weitere Fotoimpressionen:
Text: Wolf-Dietrich Tesar, Event Director
Redaktionelle Bearbeitung: CvD
Fotos: Robert Erenstein