Reportagen

Fotoreportage aus Aigen im Ennstal: 50 Jahre "Alouette III" beim Bundesheer

Am Freitagnachmittag, 22. September, feierten die österreichischen Luftstreitkräfte das 50-jährige Einsatzjubiläum ihres bewährten Arbeitstieres "Alouette III". Da die Zahl der anderen europäischen Länder, die diesen prestigeträchtigen und schier unverwüstlichen Hubschrauber noch betreiben, auf eine sehr begrenzte Zahl reduziert ist, gab es nur einen ausländischen Besucher dieses Typs: eine Maschine der belgischen Marine.

Die Alouette III ist ein leichter Transport- und Mehrzweckhubschrauber, der sich durch eine besonders gute Rundumsicht und eine hervorragende Hochgebirgstauglichkeit auszeichnet. Als Triebwerk kommt eine Turbomeca Artouste III B1 Turbine mit umgerechnet rund 570 PS zum Einsatz. Die Maschine bietet Platz für bis zu sieben Personen. Der Erstflug dieses Typs fand am 28 Februar 1959 statt. Zwischen 1961 und 1965 wurden mehr als 2.000 Exemplare produziert.

Trotz ihres hohen Alters ist die Alouette ist noch immer gut in Form und sehr zuverlässig - was nicht zuletzt auf die ausgezeichnete Arbeit der Techniker beim österreichischen Bundesheer zurückzuführen ist. Bei den fliegerischen Crews ist der Helikopter ebenfalls sehr beliebt.

Auch ein OH-58 Kiowa war vor Ort

Dies war zum Beispiel einer der Hauptgründe, warum die niederländische Luftwaffe ihre Alouette III selbst dann noch flog, als die später eingeflotteten BO 105 bereits wieder ausgemustert waren. Auch bei der königlichen niederländischen Familie erfreute sich dieser Typ großer Beliebtheit - wenn auch aus ganz anderen, royal-praktischen Gesichtspunkten: ein belgischer Pilot berichtet gegenüber Austrian Wings mit einem Schmunzeln, dass die frühere Königin gerne mit der Alouette geflogen sei, weil sie darin ihre Designer-Hüte nicht abnehmen musste ...

Diese Maschine des Heeres erhielt zum Jubiläum eine Sonderlackierung

Wenn dieser Helikoptertyp auch weitgehend aus den Flotten der europäischen Luftstreitkräfte verschwunden ist - beim Bundesheer soll die Alouette III nach jüngsten Planungen bis 2023 fliegen, bei den belgischen Streitkräften immerhin noch bis 2021. Portugal und Malta setzen ebenfalls weiter auf die bewährte Französin, deren Name ins Deutsche übersetzt übrigens Feldlerche bedeutet.

Höhepunkt der Jubiläums-Veranstaltung am Freitag war sicherlich der Formationsflug von 14 Maschinen, aber auch die Feuerlösch- und Rettungsflugvorführungen beeindruckten die Besucher. Komplettiert wurde die Airshow durch Auftritte eines Black Hawk und Maschinen der Flying Bulls sowie die Vorführung des Team Blanix mit seinen Segelflugzeugen. Ebenfalls vor Ort war Skisprunglegende Thomas Morgenstern mit seinem Robinson R44. Alles in allem, eine mehr als gelungene Veranstaltung mit angenehm aviatisch-familiärer Atmosphäre.

Die Autoren wünschen allen Crews des Bundesheeres always happy landings!

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Auch das Team Blanix begeisterte die Besucher
Das Cockpit der Alouette III bietet eine gute Rundumsicht
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Die Alouette III wird auch zur Brandbekämpfung aus der Luft genutzt; diese Art zu fliegen stellt hohe Ansprüche an die Luftfahrzeugführer des Heeres
Alles Gute kommt von oben ...
Als 14 Alouette III in Formation flogen verzückte das Geknatter der Rotoren die anwesenden Besucher
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Text: R. Erenstein, P. Huber, G. Aigner
Fotos: R. Erenstein