Reportagen

Fotoreportage: Volksfeststimmung bei der "slowakischen Airpower" in Sliac

TU-154 und einer ihrer Nachfolger, ein A319, der slowakischen Regierung im Formationsflug - Foto: P. Huber / Austrian Wings Media Crew

Am vergangenen Wochenende fand auf dem Flughafen der mittelslowakischen Stadt Sliac wieder das schon traditionelle "Slovak International Air Fest" mit mehr als 150.000 Besuchern aus aller Welt statt. Eine Austrian Wings Fotoreportage.

Für Aviatik-Fans aus Österreich war die diesjährige Airshow in Sliac wieder ein Muss. Weniger als 300 Kilometer von Wien entfernt zwischen Altsohl (Zvolen) und Neusohl (Banská Bystrica) gelegen, erreicht man den Flughafen von der österreichischen Hauptstadt aus in knapp drei Stunden Fahrt, wobei fast die gesamte Strecke über die Autobahn zurückgelegt werden kann. Vor Ort sorgten Polizei und private Sicherheitsdienste mit einem ausgeklügelten Verkehrsleitsystem dafür, dass es bei der An- und Abreise zu möglichst wenig Verzögerungen kam. Von den weiter entfernt gelegenen kostenlosen Parkplätzen gab es gratis Shuttlebusse zum Eingang des Areals - ganz im Gegensatz beispielsweise zum Airfest in Krems am kommenden Wochenende, wo sich die Veranstalter bei einem wesentlich bescheideneren Angebot Parkplätze plus Shuttlebusse zusätzlich zum Eintrittspreis von mindestens 15 Euro bezahlen lassen.

Beim Slovak International Air Fest erwarteten die Besucher für 14 Euro Eintritt über 100 Flugzeuge 60 verschiedener Typen, wobei die Teilnehmer aus mehr als einem Dutzend Länder kamen. Geboten wurden neben "World War I Dog Fights" mit Nachbauten historischer Flugzeuge auch Flugvorführungen der Typen L-39 Albatros, MiG 29 Fulcrum, Mil Mi-17 oder der legendäre Spitfire, um nur einige Muster zu nennen.

Höhepunkte waren aus Sicht vieler Besucher jedoch zweifellos der Low Pass einer B-52 am Samstag, die förmlich an den Abgasstrahlen ihrer acht Turbinen "aufgehängt" schien, sowie der Formationsflug eines A319 und einer TU-154 der slowakischen Regierung. Nach der Einflottung einer Fokker 100 und eines A319 als Regierungsmaschinen, steht die einzig verbliebene TU-154 der slowakischen Flugbereitschaft kurz vor ihrer Ausflottung. Es dürfte daher der letzte öffentliche Auftritt dieser Maschine (es handelt sich dabei auch um die letzte in Europa zugelassene TU-154) auf einer Airshow gewesen sein. Sie soll künftig im Luftfahrtmuseum in Kaschau (Kosice) ausgestellt werden.

Ebenfalls in atemloses Staunen versetzte die Besucher ein A380, dessen Piloten grazil anmutende Flugmanöver in den Himmel zauberten. Bei der im Flight Display vorgeführten Maschine handelte es sich übrigens um den ersten jemals gebauten A380, die F-WWOW.

Entsprechend groß war auch das Interesse heimischer wie internationaler Gäste, die Flugshow zu besuchen: Nach eigenen Angaben zählten die Veranstalter an beiden Tagen rund 150.000 Besucher, einige Luftfahrtinteressierte und Medienvertreter kamen sogar extra aus dem fernen Osten angereist.

Angesichts der zunehmenden Terror-Bedrohung in Europa waren die Sicherheitskontrollen bei der Veranstaltung streng, die Präsenz von schwerbewaffneten Soldaten und Polizisten entsprechend hoch.

Jeder Besucher musste sich einer intensiven Kontrolle unterziehen, bei der auch jeder noch so kleine Winkel im mitgeführten Gepäck penibel kontrolliert wurde. Einfahrende Fahrzeuge und ihre Lenker wurden von schwerbewaffneten Polizisten ebenfalls genauestens unter die Lupe genommen, der Kfz-Unterboden sogar mit Spezialspiegeln zusätzlich visuell überprüft.

Doch auch dies konnte der Freude der Aviatik-Enthusiasten keinen Abbruch tun - am gesamten Wochenende herrschte bei hochsommerlichem Wetter eine wahre Volksfeststimmung in Sliac, ganze Familien pilgerten mit ihren Kindern zum Airport. Und sie werden wiederkommen. Spätestens 2018, wenn es wieder heißt: "Welcome to the Slovak International Air Fest!"

Text: P. Huber
Fotos: R. Erenstein, M. Dobrozemsky, A. Ranner, P. Huber, T. Ranner, GF / Austrian Wings Media Crew

Fotoimpressionen:

Schon um 8 Uhr in der Früh bildeten sich ...
... bei der Sicherheitskontrolle am Eingang lange Schlangen. Wartezeiten von 30 Minuten waren keine Seltenheit
Shuttlebusse brachten die Besucher in kurzen Intervallen zu den Parkplätzen beziehungsweise von dort zum Veranstaltungsgelände; Exekutive und private Sicherheitsdienste arbeiteten perfekt zusammen
Bei Mitarbeitern und Besuchern herrschte beste Laune
Vorbildlich: Während es auf der Airpower für die Besucher keine Möglichkeit gibt, sich nach einem Toilettenbesuch die Hände zu waschen, standen in Sliac mobile Waschbecken mit Wasser, Seife und Handtüchern zur Verfügung - kostenlos
Neben kostenpflichtiger Gastronomie, konnten sich die Besucher aus einem Tankwagen gratis mit Trinkwasser versorgen. Angesichts von Temperaturen über 30 Grad wurde dieses Angebot dankend angenommen
Airshows sind schon längst keine reine "Männersache" mehr - auch immer mehr Frauen und Kinder erliegen der Faszination Luftfahrt
Vorbildlich: Die Ohren dieses jungen Besuchers waren mit einem Kapselgehörschutz bedeckt
Learjet der USAFE nach der Landung
F/A-18 der spanischen Luftwaffe
Austrian Technik Bratislava, die auf dem Flughafen Pressburg angesiedelten slowakische Technik-Tochter der AUA präsentierte sich vor Ort
Eurofighter der Bundeswehr
Tornado
Frauenpower am Sidestick dieser F-16 der USAF
LET 410 der slowakischen Luftstreitkräfte ...
... mit speziellem Glasburg für einen Beobachter
Schau dem Falken (MiG 29 Fulcrum) in die Augen ...
Bei zahlreichen Verkaufsständen konnten die Besucher Souvenirs erwerben
Die Crew ...
... dieses Mil Mi-17 der tschechischen Luftwaffe bereitet sich auf ihren Flug vor
Rotorkopf des Mil Mi-17
CH-53 der deutschen Bundeswehr
Internationale Medien waren zahlreich vertreten
1917 oder 2017?
Auch diverse UL's wurden im Flug vorgeführt
Deutscher Lkw auf einem fiktiven Feldflugplatz des WK 1
Replika eines Fokker Dr1 Dreideckers, so wie er von dem erfolgreichsten Jagdflieger des WK 1 Baron Manfred Freiherr von Richthofen, besser bekannt als der "Rote Baron", geflogen wurde
Ein anderes UL
Mig 29 Fulcrum (Doppelsitzer)
Das slowakische Rote Kreuz war mit zahlreichen Einsatzkräften vertreten, auch dieser Hummer war dabei
Rotte MiG 29 beim Start
WW I Reanactment in the air ...
Zigtausende Objektive waren auf die begehrten Fotomotive am Himmel gerichtet
Reverenz an Baron Manfred Freiherr von Richthofen, den erfolgreichsten Jagdflieger des Ersten Weltkrieges
Die "Briten" flogen einen (fiktiven) Angriff auf einen (ebenso fiktiven) "deutschen" Feldflugplatz, wo ein abgestellter Fokker-Eindecker in Flammen aufging
So sahen die ersten Luftkämpfe der Weltgeschichte vor rund 100 Jahren aus ...
Während der Flugschau landete ein regulärer Travel Service Flug in Sliac
Nach einem kurzen Turnaround hob die 737-800 dann wieder ab
Sie ist eine Ikone der Luftfahrt ...
... die legendäre Spitfire!
Mit seinen PC-9 ...
... begeisterte das kroatische Team Krila Oluje das Publikum
Direkt aus Toulouse kam dieser A380.
Die Maschine mit der Kennung F-WWOW wurde 2005 gebaut und dient Airbus als Testträger
Das Nachbarland Tschechien war unter anderem mit einem Mil Mi-35 Hind vertreten
Leider machte die B-52 nur einen einzigen Überflug
Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht dieser Bomber in den Diensten der US-Streitkräfte und eine Ablöse ist nicht in Sicht.
Die jüngsten Maschinen haben heute 55 Jahre auf dem Buckel
Von 744 gebauten Exemplaren sind noch etwas mehr als 70 einsatzbereit
Diese Flugzeuge wurden in der Vergangenheit mehrfach modernisiert, dennoch wirkt der imposante Achtstrahler!!! wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen der Luftfahrt
Der Albtraum aller Umweltschützer ...
Mig 29 und L-39 der slowakischen Luftstreitkräfte im Formationsflug
Die Polizeipräsenz war ausgesprochen hoch
Mehrere Jahrzehnte liegen zwischen der Entwicklung der dreistrahligen TU-154 und des zweistrahligen A319
Fokker 100 der slowakischen Regierungsstaffel
Gripen der tschechischen Luftwaffe bei seinem Display
Dieser Mil Mi-17 der slowakischen Regierung war kürzlich erst bei einer Anti-Terror-Übung in Wien zu Gast
In Sliac ...
... wurde das Abseilen ...
... und Aufnehmen von Rettungskräften eindrucksvoll demonstriert
Die Mil Mi-17 setzte auch Fallschirmspringer ab
Al Fursan aus den Vereinigten Arabischen Emiraten
Auch das Bundesheer war mit einem Eurofighter vertreten
Die Türkei entsendete eine F-16
PZL-105 der polnischen Luftstreitkräfte
Spitfire und Yak-3
Flightline
C295 der polnischen Luftstreitkräfte, im Hintergrund die neutralisierte 737-500 SU-GBK, die laut Airframes.org der ägyptischen Egypt Air gehört
CH-53 der deutschen Luftwaffe
F-16C der USAFE, stationiert in Aviano
Der Black Hawk ersetzt mittelfristig die russischen Mil Mi-17 bei den slowakischen Streitkräften
Mil Mi-17 setzt Fallschirmspringer ab
Ein Löschwagen der Feuerwehr spendete den Besuchern mit "Sprühregen" etwas Abkühlung
Zlin 526F
Eine slowakische Besucherin beim Erinnerungsfoto mit zwei Angehörigen der US-Streitkräfte