"SafeDrone" plant, die eigens entwickelte Plattform ab 4. Oktober 2017 anzubieten, zunächst für die neuen Modelle der Drohnenhersteller Aerialtronics, germandrones, Matternet sowie ab Ende Oktober für den H520 von YUNEEC. Weitere Hersteller sollen in den nächsten Monaten folgen. Die für die zustandsabhängige Fehleranalyse notwendigen Flug- und Sensordaten werden über den Flight Controller ausgelesen und standardisiert an die HCM-Plattform übermittelt. Dadurch werden Laufzeiten von Komponenten erfasst und systemspezifische Analysen ermöglicht. So können beispielsweise komplexe Vibrationsmuster eines Quadrokopters über die Lebensdauer erkannt und einem bestimmten Fehlertyp zugeordnet werden. So lässt sich ein unbalancierter Propeller ebenso erkennen wie gelockerte Schraubverbindungen zwischen Motor und Gehäuse.
Drohnenbetreiber profitieren von den zustandsbezogenen Analysen und Reparaturen. Diese erfolgen nicht mehr verfrüht oder reaktiv, sondern zum bestmöglichen Zeitpunkt. Wartungsprogramme werden effektiver und der Betrieb von Drohnen somit zuverlässiger. So könnte beispielsweise mittel- oder langfristig der Preflight Check für unbemannte Flugobjekte entfallen. Auch für die weitere Drohnenentwicklung ist HCM interessant: Hersteller können die Analysen für Qualitätskontrollen oder Industriebenchmarks nutzen, um zukünftige Modelle zu designen.
"Mit der Plattform HCM ist uns ein großer Wurf für zustandsabhängige Fehleranalysen von Komponenten bei Drohnen gelungen, von denen alle Beteiligten profitieren werden", so Philipp Köhler, Projektleiter HCM im "SafeDrone"- Team. "Dennoch arbeiten wir schon heute an der Weiterentwicklung des Produkts, beispielsweise an Maßnahmen zur präventiven Wartung und der Verbesserung der Fehlererkennung, um den Wartungsaufwand weiter zu verringern und die Zuverlässigkeit zu erhöhen."
Für die Datenanalyse und -speicherung werden ausschließlich deutsche Server genutzt. Registrierte "SafeDrone"-User haben zunächst kostenfreien Zugang und können diesen Service nutzen. Das HCM-System ist so aufgebaut, dass es selbst von technisch weniger versierten Piloten auf Anhieb verstanden wird. Anhand der analysierten Fehlerbilder zeigt die Plattform dem Nutzer nicht nur den konkreten Defekt an, sondern gibt auch gleich eine Wartungsempfehlung ohne dafür die Drohne um weitere Sensorik ergänzen zu müssen.
(red / Lufthansa Technik)