Die Maschine der Enter Air befand sich als Flug E4 503 auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Salzburg. Während des Anfluges der Boeing 737-800 mit dem Kennzeichen SP-ESA auf die Piste 33 meldete die Flugsicherung eine Windgeschwindigkeit von 26 Knoten aus 270 Grad, mit Böen bis zu 46 Knoten.
Die Crew führte einen so genannten "Circling Approach" auf die Landebahn 33 durch. Unmittelbar vor dem Aufsetzen wurde der Zweistrahler von einer heftigen Böe erfasst, was dazu führte, dass die linke Tragfläche in Sekundenbruchteilen angeboben, die rechte dadurch ebenso rasch abgesenkt wurde. Der sofortigen Reaktion der Cockpitcrew war es zu verdanken, dass die rechte Fläche den Boden nicht berührte, allerdings setzte die Maschine zunächst hart mit dem Fahrwerk auf, ehe die Piloten einen Go around einleiteten und sicher in den Steigflug übergingen.
Rund fünf Minuten später teilte die Crew der Flugsicherung in Salzburg mit, dass sie nach Frankfurt zurückkehren werde. Zwischenzeitlich mussten auch zwei weitere Maschinen im Endanflug auf die Piste 33 durchstarten. Die 737 der Enter Air erreichte Frankfurt ohne Probleme und wurde von dort nach drei Stunden Bodenstandzeit nach Berlin Schönefeld überstellt.
Ein von Austrian Wings zum Vorfall konsultierter Flugkapitän mit Lehrberechtigung räumte ein, dass die Situation für den Laien zwar spektakulär aussehe, er fliegerisch jedoch nichts "Gefährliches" erkennen könne. Vielmehr habe die Crew ausgezeichnet auf die Böe im Endanflug reagiert - der Go around sei das einzig richtige Manöver gewesen. Der heutige Vorfall weckte Erinnerungen an die Landung eines Lufthansa A320 in Hamburg während des Sturms "Emma" vor acht Jahren. Damals berührte die linke Tragfläche des Airbus die Landebahn infolge einer Windböe, weshalb sich die Piloten ebenfalls zum Go around entschlossen.
(red)