Auch im Geschäfts-feld Cargo wird das Volumen bis Ende Dezember deutlich zulegen – um 6 Prozent auf den neuen Höchststand von 830.000 Tonnen umgeschlagene Waren und Güter. Der Flughafen wird 2017 erneut ein positives Betriebsergebnis ausweisen: 4,1 Millionen Euro Gewinn nach Steuern werden erwartet.
„Wir befinden uns in beiden wichtigen Verkehrssegmenten auf Rekordkurs. Trotz des turbulenten Marktumfeldes und der derzeitigen Konsolidierung unter den Airlines werden wir bei den Passagierzahlen nochmal zulegen können. Am Jahresende wird zum ersten Mal die 12-Millionen-Marke übertroffen“, freut sich Flughafenchef Michael Garvens.
Verantwortlich für die Zuwächse im laufenden Geschäftsjahr ist vor allem Eurowings. Die Tochtergesellschaft der Lufthansa verzeichnete im Europaverkehr und auch auf der Langstrecke ein signifikantes Plus. So stieg etwa die Zahl der Passagiere auf den Interkontverbindungen – unter anderem durch neue Ziele in den USA und Afrika – bis zum dritten Quartal im Vergleich zu 2016 um
64 Prozent auf 519.000. Neben Eurowings profitierten touristische Carrier wie SunExpress, Pegasus, und auch Wizz Air von der guten Nachfrage und dem starken Sommergeschäft. Die drei Airlines konnten zusammen rund 185.000 zusätzliche Fluggäste bis Ende September begrüßen.
Etwas gebremst wird das Wachstum durch die Air-Berlin-Insolvenz sowie das Aussetzen der Ryanair-Verbindung nach Berlin im Winterflugplan. Die damit verbundenen Kapazitätsreduzierungen können größtenteils kompensiert werden, etwa durch den vorgezogenen Einstieg von Eurowings mit bis zu vier täglichen Umläufen auf der innerdeutschen Strecke nach München im Winterflugplan.
Im Winterflugplan neue Kapstadt-Route
Der Winterflugplan, der am 29. Oktober beginnt, beinhaltet - wie berichtet - 95 Ziele, die von 22 Airlines angeflogen werden. Eines der Highlights ist die neue Low-Cost-Langstreckenverbindung der Eurowings nach Kapstadt, die ab dem 5. November als Non-Stop-Flug ab Köln/Bonn angeboten wird. Gleiches gilt für Windhuk in Namibia, das nach der Aufnahme im Sommer nun auch im Winter buchbar ist. „Beides sind Direktverbindungen, die es in NRW nur ab Köln/Bonn gibt. Die Buchungszahlen sind sehr gut“, sagt Garvens.
Für Fernreisende ist auch die Verbindung der TAP Air Portugal interessant, die Köln/Bonn mit Lissabon verbindet. Von Lissabon aus sind zahlreiche Umsteigeverbindungen möglich – vor allem nach Südamerika. Die irische Ryanair erweitert ihr Streckennetz im Winterflugplan um acht Ziele, darunter Sevilla, Vitoria (Spanien), Vilnius (Litauen) und Marrakesch (Marokko), die jeweils zweimal wöchentlich angeflogen werden. Außerdem nimmt die irische Airline Bologna, Bristol, Manchester und Treviso auf. Zudem fliegt Norwegian in diesem Winter wieder nach Alicante, Málaga und Las Palmas auf Gran Canaria.
Die gute Konjunktur beschert auch dem zweiten Standbein des Flughafens, der Luftfracht, deutliche Zuwächse. Bis Ende des dritten Quartals wurden bereits 606.191 Tonnen Cargo umgeschlagen, ein Plus von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis zum Jahresende wird die Frachtmenge auf 830.000 Tonnen ansteigen (+6%). „So einen Wachstumsschub haben wir seit fünf Jahren nicht erlebt“, so Flughafenchef Garvens. Köln/Bonn liege damit im europäischen Vergleich der Expressfracht-Airports mit an der Spitze.
Die positive Entwicklung in den beiden Verkehrssegmenten beschert dem Köln Bonn Airport wie bereits in den Jahren zuvor ein positives Betriebsergebnis. Ende des Jahres wird der Gewinn
4,1 Millionen Euro betragen (2016: 6,3 Mio. Euro). Der Umsatz klettert um 1,2 Millionen Euro auf 320,3 Millionen.
Querwindbahn wird früher fertig
Planmäßig läuft die Erneuerung des Start- und Landebahnsystems. Zurzeit laufen die vorbereitenden Arbeiten für die Generalsanierung der großen Start- und Landebahn, die im April 2018 erfolgen soll. Dabei wird die Oberfläche der 3.815 Meter langen und 60 Meter breiten Asphaltpiste bei laufendem Flugbetrieb Schritt für Schritt ausgetauscht.
Deutlich früher als geplant werden die derzeit noch andauernden finalen Sanierungsarbeiten an der Querwindbahn abgeschlossen sein. Diese wird am 5. Januar wieder für den Flugbetrieb zur Verfügung stehen. Gleiches gilt entsprechend für die kleine Parallelbahn, die derzeit ebenfalls aufgrund der Bauarbeiten nicht genutzt werden kann. Für die Sanierung der Querwindbahn, die in zwei Bauabschnitten 2015 und 2017 erfolgte, investierte der Airport insgesamt rund 18 Millionen Euro.
Bauen und Projekte
Für den Neubau eines Flughafenhotels läuft aktuell der Investoren- und Betreiberwettbewerb, der Anfang des kommenden Jahres abgeschlossen wird. Im Zuge dessen werden im nächsten Schritt die eingegangenen Angebote hinsichtlich der Architektur von einer Fachjury bewertet. Im ersten Quartal 2018 soll dann mit der konkreten Planung und Erschließung des Geländes begonnen werden. Das neue Hotel wird zwischen den Terminals in unmittelbarer Nähe des Flughafenbahnhofs entstehen. Geplant ist ein Haus mit etwa 200 Zimmern im 3- bis 4-Sterne-Segment.
Auch der Ersatzbau der DHL-Halle liegt voll im Plan. Derzeit läuft dort die Fertigteilmontage, bis Ende des Jahres sollen Dach und Fassade fertiggestellt sein. 2019 wird die Gesamtmaßnahme beendet. Für den geplanten Transfergang – die luftseitige Verbindung zwischen Terminal 1 und 2 – hat der Flughafen die Planungsaufträge vergeben. Mit der Verbindung wird das Umsteigen zwischen den Terminals erleichtert.
(red / CGN)