Bislang wurden bei nächtlichen Notfällen und für dringende Intensivtransporte zwischen Klinken Hubschrauber aus der Schweiz oder Bayern angefordert. Dies erforderte je nach Einsatzort in Baden-Württemberg lange Anflug- und Umlaufzeiten. Die Ertüchtigung des Innenministeriums und die Zusage der Kostenträger, „Christoph 11“ künftig auch nachts einzusetzen, ebnen den Weg für eine bessere nächtliche Patientenversorgung in Baden-Württemberg – in medizinischer und wirtschaftlicher Hinsicht.
„Viele Jahre haben wir uns für eine Einführung des Nachtflugs in unserem Heimatbundesland eingesetzt. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Wir freuen uns zum Wohle der uns anvertrauten Patienten, dass wir diese wichtige Aufgabe mit ‚Christoph 11‘ darstellen dürfen“, erläutert Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung. Neben seinen regionalen Einsatzschwerpunkten wird der Hubschrauber aufgrund seines Alleinstellungsmerkmals auch im gesamten Bundesland für nächtliche Intensivtransporte zur Verfügung stehen. Damit können beispielsweise schwerkranke Kinder, die in den Kinderkliniken in Tübingen/Stuttgart oder anderen intensivmedizinischen Zentren dringend behandelt werden müssen, schnell und schonend in diese Spezialkliniken geflogen werden.
Modernster Hubschraubertyp und erfahrene Besatzung
Seit Juli 2017 kommt an der Station in Villingen-Schwenningen ein neuer Hubschrauber des Typs H 145 zum Einsatz, der sich durch seine Leistungsstärke, sein hochmodernes digitales Cockpit und die neue Medizintechnik auszeichnet. Für die Luftrettung rund um die Uhr ist dieser dank seiner Nachtflugausstattung und der Ausrüstung mit Nachtsichtgeräten optimal geeignet. Um für eine größtmögliche Sicherheit an Bord zu sorgen, besteht bei der DRF Luftrettung – im Gegensatz zu anderen gängigen Nachtflugkonzepten – nachts die Hubschrauberbesatzung aus vier Personen: Zwei Piloten, einem Notarzt und einem Notfallsanitäter.
Standort Villingen-Schwenningen gewinnt an Bedeutung
„Die Dienstzeitenerweiterung an der Luftrettungsstation in Villingen-Schwenningen bedeutet eine Stärkung des Standorts und eine Verbesserung der medizinischen Versorgungsstrukturen vor allem im Schwarzwald-Baar-Kreis. Passiert beispielsweise nachts ein Unfall in einem abgelegenen Tal des Schwarzwalds, kann der bodengebundene Rettungsdienst den Hubschrauber für die Weiterführung der notärztlichen Versorgung und den anschließenden Transport in eine Klinik nachfordern. Dank der kürzeren Flugzeiten können so die regionalen bodengebundenen Rettungsdienststrukturen in der Nacht entlastet werden“, erklärt Winfried Baumann, Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Schwarzwald Baar gGmbH.
(red / DRF)