Nach einer Routinekontrolle auf dem Flughafen Wien, bei dem ein Geldspürhund des österreichischen Zolls unter anderem auch zur Kontrolle von türkischen Passagieren eingesetzt wurde, tobte der Vorsitzende der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich, Birol Kilic, und warf den österreichischen Behörden in einer Presseaussendung "unmenschliche" Behandlung der Reisenden vor. Hintergrund der Aufregung dürfte sein, dass Hunde für viele Muslime als "unrein" gelten - Austrian Wings berichtete.
Die offizielle Türkei reagierte umgehend und ordnete ihrerseits an, dass die Passagiere eines Fluges von Istanbul nach Wien nun ebenfalls am Gate von Hundeführern kontrolliert wurden. Das Kuriose: Die Kontrolle erfolgte vor einem Turkish Airlines Flug, auf dem der Großteil der Reisenden selbst Türken, also mehrheitlich Muslime, waren. In dieser Kontrolle allerdings sieht die Türkische Kulturgemeinde in Österreich offenbar keine "unmenschliche" und "unsensible" Behandlung der Fluggäste, jedenfalls gibt es bis dato keine entsprechende Presseaussendung des Verbandes, in der das Verhalten der türkischen Sicherheitskräfte kritisiert würde.
Ein in Österreich lebender türkischer Airport-Mitarbeiter meinte in einem Mail an die Austrian Wings Redaktion zu der ganzen Causa: "Manche meiner Landsleute machen sich gerade wieder einmal völlig lächerlich. Ob sie sich bei der US- oder der UK-Immigration auch so aufführen würden? Dort herrscht nämlich ein ganz ein anderer Umgangston als im gemütlichen Österreich ..."
Kontrollen von Reisenden und Gepäckstücken durch Hundeführer und ihre vierbeinigen Kollegen sind internationaler Standard auf Flughäfen, selbst in etlichen muslimischen Ländern, wie man auch am Beispiel Türkei sieht.
Laut dem österreichischen Finanzministerium habe sich bisher übrigens "noch nie jemand über die Kontrollen beschwert".
(HP)