Die NIKI Luftfahrt GmbH, kurz NIKI, hat heute beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt - Austrian Wings berichtete. Nun bestätigte die Airline in einer Aussendung diesen Schritt.
NIKI ersucht alle Passagiere, die über einen Reiseveranstalter gebucht haben, sich mit ihrem Veranstalter in Verbindung zu setzen. Passagiere, die direkt bei NIKI gebucht haben, dürfen sich indes nicht viel Hoffnung machen, dass sie ihre Flüge noch antreten können. Die Regierung hat bereits angekündigt, gestrandete Passagiere nach Hause fliegen zu wollen, und auch NIKI betont, dass "die Luftverkehrsbranche derzeit eine Lösung erarbeitet". Wie diese jedoch aussehen soll, ist zur Stunde noch unklar.
Sämtliche Flüge sind mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Die rund 1.000 Mitarbeiter sollen in Betriebsversammlungen über das weitere Vorgehen informiert werden.
Oliver Lackmann, Geschäftsführer der NIKI, sagt: „Das Ende der NIKI ist ein nationales Desaster für Österreich. Aufgrund des Neins der Europäischen Kommission gegen den geplanten Verkauf der NIKI an die Lufthansa Gruppe verlieren 1.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz.“
Frank Kebekus, Generalbevollmächtigter der Air Berlin, sagt: „Das Scheitern des NIKI-Verkaufs und die Insolvenz der NIKI Luftfahrt GmbH sind höchst ärgerlich und wären vermeidbar gewesen. Die Position der Europäischen Kommission ist nicht nachvollziehbar. Lufthansa hat als einziger Bieter mit einem validen Angebot am Ende eines fairen und transparenten Verfahrens den Zuschlag erhalten. Lufthansa hatte als einziger Bieter Lösungen für die komplexen Themen „Wet Lease Vertrag für die 14 TUI Flugzeuge“ und „Forderungen von Etihad“ auf den Tisch gelegt. airberlin hatte nach den ersten Bedenken der Europäischen Kommission erneut Kontakt zu den potenziellen Interessenten IAG und dem Bieterkonsortium um den Reiseveranstalter Thomas Cook aufgenommen. Das Ergebnis: IAG teilte airberlin schriftlich mit, dass sie kein Kaufinteresse mehr an der NIKI hat. Auch die erneuten Gespräche mit dem Bieterkonsortium um den Reiseveranstalter Thomas Cook haben nicht zur Unterbreitung eines tragfähigen Alternativangebots geführt. Die Kommission wusste also, dass es gar keine Alternative zum Verkauf der NIKI an die Lufthansa gab. Wir müssen nun die entstandene Situation genau analysieren und die nächsten Schritte beraten. Eine vollständige Rückzahlung des KfW-Kredits ist unwahrscheinlicher geworden. Die Kommission erreicht mit dem unkontrollierten Zusammenbruch der NIKI das genaue Gegenteil dessen, was sie beabsichtigt: Mit der NIKI verschwindet von heute auf morgen weitere Kapazität aus dem Markt. Es wird weniger Wettbewerb geben statt mehr.“
(red / NIKI)