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Vereinigung Cockpit spricht von erfolgreichem Warnstreik bei Ryanair

Boeing 737 von Ryanair, Symbolbild - Foto: GF / Austrian Wings Media Crew

Am heutigen Freitag endete um 09:00 Uhr der Warnstreik der Ryanairpiloten in Deutschland. Aus Sicht der Vereinigung Cockpit (VC) ist der Streik erfolgreich verlaufen. Die Streikbeteiligung war sehr hoch, eine überwältigende Mehrheit der zum Streik aufgerufenen, festangestellten Piloten der Ryanair sind dem Streikaufruf gefolgt, berichtet die Vereinigung Cockpit.

„Knapp die Hälfte der betroffenen Flüge sind deutlich verspätet gestartet und auf den anderen Flügen hat Ryanair Piloten eingesetzt, die gar nicht zum Streik aufgerufen waren, z.B. nicht festangestellte Piloten oder, wie in Frankfurt am Main, Piloten in der Probezeit“, so Markus Wahl, Sprecher der Vereinigung Cockpit.

„Damit hat man zwar Ergebniskosmetik betreiben wollen, aber am eigentlichen Ergebnis nichts geändert: Der Druck, den die Piloten erzeugen wollten, ist definitiv beim Ryanair-Management angekommen.“ In dem Zeitraum bis zum 26.12.2017 wird es keine weiteren Arbeitskampfmaßnahmen bei Ryanair geben. „Ob es nach Weihnachten zu weiteren Streiks kommt, hängt nun ausschließlich vom Management der Ryanair ab. Sollte der klare Wille erkennbar sein, mit der VC auf Augenhöhe Verhandlungen ohne Vorbedingungen führen zu wollen, so stehen wir jederzeit für Gespräche bereit. Sollte Ryanair aber weiter diktieren wollen, mit wem genau sie sich an den Tariftisch setzt, so lässt sie keinen wirklichen Lösungswillen erkennen und eine weitere Eskalation der Streikmaßnahmen ist durchaus denkbar“, ergänzte Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der VC.

„Die Angst vor Repressalien im Unternehmen nimmt spürbar ab: Obwohl ein festangestellter Ryanairpilot im vergangenen Monat zwei Tage nach seiner öffentlich gemachten Tarifkommissionsmitgliedschaft bei der VC vom Unternehmen gekündigt wurde. Selbstverständlich lässt sich die Tarifkommission nicht das Recht nehmen, dass der Betroffene die angestrebten Verhandlungen weiter begleitet, nur weil er sich mit einer Kündigungsschutzklage dagegen wehrt – so weit kommt es noch!“, so Schumacher abschließend.

(red / VC)