Österreich

Knalleffekt: NIKI geht an Thomas Cook und LaudaMotion

Abgestellte NIKI-Maschine auf dem Flughafen Wien; der Flugbetrieb ruht seit über einem Monat, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

In einer nächtlichen Sitzung hat sich der Gläubigerausschuss von NIKI auf den Verkauf der insolventen Airline geeinigt.

Während im ersten Bieterprozess in Deutschland die IAG den Zuschlag erhalten hatte, geht NIKI nun an ein Bieterkonsortium rund um die zum Thomas Cook Konzern gehörende deutsche Ferienfluggesellschaft Condor. An dieser Bietergemeinschaft beteiligt ist auch Airlinegründer Niki Lauda mit seinem Bedarfsflugunternehmen LaudaMotion, unter dessen AOC NIKI künftig operieren soll.

„Aus einem transparenten Bieterprozess ist heute in den frühen Morgenstunden die Laudamotion GmbH als Bestbieter hervorgegangen”, teilten der deutsche und der österreichische Insolvenzverwalter in einem Schreiben an die "APA" mit.

Geht es nach den Plänen von Lauda, soll NIKI bereits im März mit Condor als "operativem Partner" wieder abheben. Die jetzige Entscheidung des Gläubigerausschusses dürfte für Unmut bei großen Teilen der NIKI-Belegschaft sorgen. Dort war Lauda selbst im Vorfeld scharf kritisiert worden. Mitarbeiter und Betriebsrat sprachen sich klar dafür aus, die Airline wie ursprünglich geplant an IAG zu verkaufen - Austrian Wings berichtete, ebenso die Tageszeitung "Der Standard".

Laut deutschen Medienberichten hatte NIKI-Betriebsratschef Betriebsratschef Stefan Tankovits im Vorfeld der Gläubigerausschussitzung davon gesprochen, dass er davon ausgehe, dass alle 220 Piloten kündigen würden, sollte Niki Lauda tatsächlich den Zuschlag erhalten - die Arbeitsbedingungen bei der NIKI unter Lauda (Stichwort Personalleasingfiirma Labour Pool) galten vielen Beschäftigten als katastrophal. Erst nach zähem Ringen und gegen viele Widerstände der Geschäftsführung konnte eine Anstellung der Belegschaft bei der Airline direkt durchgesetzt werden.

(red)