Die Geschichte wurde heute in der "Kronen Zeitung" veröffentlicht. Nach Darstellung des Blattes, welches sich auf die Aussage der betroffenen Passagierin beruft, soll es sich um einen angeblichen Diebstahl von Schmuck im Wert von 150.000 Euro handeln. Zugetragen habe sich der Fall im vergangenen Sommer auf einem Flug von Wien nach Hamburg.
Durch einen Gatewechsel sei Gepäck zwischgelagert worden, und zwar in einem Raum, der nicht videoüberwacht werde. Dies jedenfalls behaupten die beiden Anwälte, Alfred Boran und Dietmar Heck, welche die Millionärsgattin vertreten.
Peter Kleemann vom Flughafen Wien-Schwechat weist die Darstellung der Advokaten scharf zurück: "Die Dame hat das Gepäck eingecheckt, der Koffer wurde sofort und standardmäßig in die Gepäckssortieranlage eingespeist und direkt auf das Flugzeug verladen", so der Airportsprecher gegenüber Austrian Wings. Zwar sei der Abflug der betreffenden Verbindung verspätet gewesen, da jedoch die Maschine bereits pünktlich bereitgestanden sei, habe man auch sämtliches Gepäck sofort und plangemäß beladen. Dabei habe es keinerlei Umweg gegeben: "Eine Zwischenlagerung in einem Raum am Flughafen Wien fand nicht statt", stellt Kleemann fest.
Zudem seien sämtliche Bereiche der Gepäcksortierung mit über 300 Kameras überwacht, die Mitarbeiter auch niemals alleine, sondern immer in Teams tätig. Auch haben die Gepäckhandling-Mitarbeiter keinerlei Kenntnis vom Inhalt der Koffer, womit laut Kleemann auch jegliches Motiv wegfalle. Bei 70.000 bis 80.000 täglich abgefertigten Koffern sei es undenkbar, spontan auf ein Gepäckstück mit wertvollem Inhalt zu treffen.
Doch die Anwälte des Fluggastes orten auch weiteren sprichwörtlichen Zündstoff: bei der von ihnen skizzierten Variante einer Lagerung abseits des regulären Gepäcksortierprozesses sehen sie auch weiteres Potenzial für Krimialität. Heck zur "Krone": "In diesem Fall wurde lediglich Schmuck gestohlen, doch lässt dieser Umstand zwangsläufig den Schluss zu, dass es ebenso einfach wäre, Drogen oder sogar Sprengstoff in den im Lagerraum aufbewahrten Gepäckstücken unbemerkt zu deponieren." Auch diesen Vorwurf weist Flughafen-Pressesprecher Kleemann deutlich zurück, wie er gegenüber Austrian Wings bekräftigt: "Das Gepäckstück wurde bei der Sicherheitskontrolle auch vollautomatisch kontrolliert und hat keinen Alarm bezüglich gefährlicher oder verbotener Gegenstände ausgelöst. Auch hier war kein Mitarbeiter involviert."
Heck und Boran fordern im Namen ihrer Mandantin jedenfalls Schadenersatz vom Flughafen Wien-Schwechat in Höhe von 150.000 Euro. Zahlt der Airport nicht, drohen sie mit Klage.
Flughafensprecher Kleemann abschließend: "Wir weisen den Vorwurf des Diebstahls und die Ansprüche klar zurück."
(red Aig)