International

Zusätzlicher internationaler Flughafen für Tschechien

Das Areal des südböhmischen Flughafens aus der Luft gesehen - Foto: Budweis Airport

Aktuell besitzt die Tschechische Republik fünf internationale Verkehrsflughäfen. Nun könnte bald ein weiterer Airport dazu kommen.

Zwar ist Tschechien ausgesprochen reich an Flugfeldern - darunter auch viele in der Zeit des kalten Krieges militärisch genutzte Anlagen - doch kommerziell genutzte Verkehrsflughäfen gibt es bis dato nur fünf im Land: Prag (15 Millionen Passagiere pro Jahr) Brünn/Brno Mährisch Ostrau/Ostrava, Pardubitz/Pardubice und Karlsbad/Karlovy Vary.

Schon seit mehreren Jahren gibt es Pläne, den einstigen Militärflughafen von Budweis/České Budějovice auch für den gewerbsmäßigen internationalen Flugverkehr zu nutzen. Nun könnte es bald soweit sein, wie "Radio Prag" meldet.

Derzeit liege eine Zulassung für den "nicht-kommerziellen internationalen Flugverkehr" vor, um auch regulären kommerziellen Flugbetrieb (Linien- und Charterflüge) anbieten zu können, seien noch Investitionen von rund 400 Millionen Kronen nötig, umgerechnet etwa 15,62 Millionen Euro.

"Da wir ein regionaler Flughafen sind, liegen unsere Kosten nicht so hoch wie bei größeren und großen Flughäfen. Es reichen uns etwa 80.000 Fluggäste pro Jahr, um rentabel zu sein", erklärte Flughafendirektor Ladislav Ondřich gegenüber dem tschechischen Medien. Ihm zufolge werde der Flughafen in Budweis dank seinen niedrigeren Gebühren vor allem Billigfluggesellschaften attraktiv sein.

Ein genaues Datum, wann es soweit sein werde, nannte der Manager allerdings nicht.

Historie
Der Flugplatz Budweis (Letiště České Budějovice) wurde 1935 angelegt und diente dem  Jihočeský Aeroklub als fliegerische Heimat. 1938 wurden hier tschechoslowakische Militärmaschinen stationiert, nach dem Einmarsch deutscher Truppen im gleichen Jahr übernahm die Luftwaffe das Areal. Ab 1944 wurde der Platz durch alliierte Angriffe schwer beschädigt. Nach Kriegsende waren wieder tschechoslowakische Einheiten stationiert, zudem war auch die Allgemeine Luftfahrt mit dem Český národní aeroklub ("Nationaler tschechischer Flugsportverein") vertreten. 1947/48 wurden hier auch Piloten der späteren israelischen Luftwaffe auf den Mustern S-199 (tschechoslowakischer Lizenzbau der Me 109) und Spitfire trainiert. Das Militär gab den Flugplatz Budweis im Jahr 2005 auf, seither wird das Gelände wieder ausschließlich zivil genutzt.

(red)