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AUA streicht massiv Stellen bei Tyrolean Technik

Symbolbild Tyrolean - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Ein Job-Kahlschlag steht bei der AUA-Tochter bevor.

Bei der Tyroean Technik in Innsbruck - einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der AUA - droht ein Kahlschlag bei Arbeitsplätzen. Die Tyrolean Technik gilt als Spezialist für die Wartung der Bombardier Q400-Flotte der AUA, auch andere Betreiber greifen auf die Expertise der Tiroler Wartungsfirma zurück.

Doch aus Kostengründen will die AUA größere Wartungsarbeiten an ihren Q400 künftig an einem "günstigeren Standort" im Ausland durchführen lassen. Deshalb sollen 80 der 110 Mitarbeiter der Tyrolean Technik in Innsbruck ihre Jobs verlieren.

„Wir haben die Situation lange abgewogen. Letztendlich können wir die Mehrkosten in der Schwerwartung in Millionenhöhe nicht weiter tragen. Wir haben daher entschieden, den Betrieb in Innsbruck zu verkleinern“, sagt Austrian Airlines CEO Kay Kratky. Heute Morgen wurden die Mitarbeiter in einer Mitarbeiterversammlung darüber informiert. „Wir haben allen betroffenen Mitarbeitern Jobs in Wien angeboten. Uns ist dabei natürlich bewusst, dass die Situation und ein Standortwechsel schwierig sind.“ Mitarbeitern, die das Angebot nicht annehmen können, wird daher alternativ ein Sozialplan angeboten. Das Arbeitsmarktservice wurde vorsorglich informiert, teilte die AUA in einer Aussendung mit.

„Wir möchten den Kollegen jetzt Zeit geben, im Kreis ihrer Angehörigen und Freunde in Ruhe darüber nachzudenken“, sagt der Austrian Airlines Chef.

In den nächsten Tagen und Wochen sind laut AUA Beratungsgespräche mit den Mitarbeitern geplant. Der Zeitplan sieht vor, dass die Schwerwartung in Innsbruck zum Halbjahr geschlossen wird. Die 30 erfahrensten Mitarbeiter werden weiterhin am Standort Innsbruck im bestehenden Hangar für die Linienwartung beschäftigt sein und vorbehaltlich der Zustimmung des Austrian Aufsichtsrats in Folge direkt bei der Austrian Airlines beschäftigt werden. Die Techniker sollen in Zukunft auch andere Flugzeugtypen der Austrian Airlines, zum Beispiel Airbus A320 oder Embraer 195 warten können. Eigene Schulungen sind vorgesehen. Die Integration der Tyrolean Technik in die Austrian Airlines ist für den 1. Juli 2018 geplant, betont die Zentrale in Wien.

Während man unter der Linienwartung (englisch Line-Maintenance) unvorhergesehene Reparaturen im laufenden Betrieb versteht, fallen unter den Begriff der Schwerwartung (englisch Heavy- oder Base-Maintenance) routinemäßige Inspektionen wie die sogenannten C-Checks. Bei den C-Checks wird etwa die gesamte Inneneinrichtung ausgebaut und das gesamte Flugzeug gründlich auf mögliche Korrosion geprüft. Äußerlich wird das Flugzeug einer Auffrischung unterzogen, Sitzbezüge werden erneuert, die Kabine auf neuesten Stand gebracht. Oft erhält das Flugzeug eine neue Lackierung. Dieses Service kann in Innsbruck leider nicht angeboten werden. Ein C-Check findet je nach Flugzeugtyp nur alle 15 bis 18 Monate statt, das Flugzeug bleibt dafür ungefähr drei bis vier Wochen im Hangar.

(red)