Österreich

Streit um KV: AUA-Belegschaft droht mit Streik

AUA-Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung, Symbolbild - Foto: Robert Erenstein / Austrian Wings Media Crew

Weiter keine Einigung auf einen neuen Kollektivvertrag zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite bei der AUA.

Weil die vom Unternehmen gemachten Angebote "nicht akzeptabel" seien, habe die Gewerkschaft für "gewerkschaftliche Maßnahmen" bereits grünes Licht gegeben.

„Die Maßnahmen reichen von Dienst nach Vorschrift über wiederholte Betriebsversammlungen bis hin zu Arbeitsniederlegung“, so Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida.

 Hintergrund des Beschlusses ist ein kürzlich bei den Kollektivvertragsverhandlungen vorgelegtes Angebotspaket der AUA. „Das Angebot ist untragbar. Das Unternehmen bietet eine Inflationsabgeltung von 2,1 Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent. Angesichts dessen, dass es seit 2012 so gut wie keine Erhöhungen gegeben hat, kann das nur ein Witz sein, über den niemand lachen kann“, so Rainer Stratberger, AUA-Bordbetriebsratsvorsitzender. „Ob die angebotene Erhöhung für das Personal genug ist, werden wir die Kolleginnen und Kollegen bei Betriebsversammlungen selbst entscheiden lassen“, kündigen die Gewerkschafter Schwarcz und Stratberger an. Angesichts der regen Beteiligung an den letzten Betriebsversammlungen der Austrian-Belegschaft steht für beide außer Zweifel, „dass sich die Menschen diese Dumpinglöhne nicht mehr bieten lassen.“

AUA will über Beschäftigte uneingeschränkt verfügen
„Man braucht kein Rechengenie sein, um sofort zu sehen, dass dieses Angebot letztklassig und eine Verhöhnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Viele verdienen derzeit real so viel wie 2010“, ärgert sich Stratberger. Junge Flugbegleiter würden kaum mehr als die als Mindestlohn angepeilten 1.500 Euro verdienen und dabei für Sonn- und Feiertagsdienste keine Zuschläge erhalten.

Kräftiger Gehaltssprung gefragt
Schwarcz und Stratberger sichern zu, dass bei möglichen Arbeitsniederlegungen bzw. Kampfmaßnahmen der rund 4.000 Kolleginnen und  Kollegen die Bevölkerung zeitnah informiert wird: „Wir fordern die  Austrian auf anständige Angebote auf den Tisch zu legen. Die Beschäftigten zeichnen sich durch Energie, Verlässlichkeit, Schnelligkeit sowie ein hohes Maß an Kompetenz und Effizienz aus. Es ist längst überfällig, dass der niedrigste KV im Lufthansa-Konzern, nämlich der der AUA, endlich deutlich angehoben wird. Wir verwehren uns in keiner Weise offenen und ehrlichen Gesprächen und sind jederzeit dazu bereit.“ Schwarcz appelliert abschließend auch an die Wirtschaftskammer, „endlich in die Gänge zu kommen. Es kann nicht sein, dass die Wirtschaftskammer als Verhandlungspartner permanent wegschaut und so eine florierende Standortentwicklung in Österreich gefährdet.“

(red / vida via APA-OTS)