Nach Verhandlungen konnte nun die Kooperation zwischen dem ARBÖ und der ARA Flugrettung fixiert werden. Im Gespräch sind auch gemeinsam betriebene Sicherheitsstützpunkte.
"Diese Kooperation eröffnet beiden Unternehmen viele neue Möglichkeiten. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit und den damit verbundenen Ausbau unseres Dienstleistungsportfolios", so Dr. Peter Rezar, Präsident des ARBÖ, anlässlich der Vorstellung der Kooperation, die in den kommenden Monaten und Jahren noch weiter ausgebaut werden soll. „Die Hubschrauberrettung ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Sicherheits-Passes, mit dem wir unseren Mitgliedern den Rundum-Schutz für Reise und Mobilität bieten. Wir haben nun künftig einen starken Partner an der Hand, der in Tirol und Kärnten für seine Kompetenz in der Flugrettung und Windenrettung geschätzt wird und auf den unsere Mitglieder künftig zählen können."
Dr. Peter Huber, Geschäftsführer der ARA Flugrettung: "Zum Zeichen der neuen Kooperation wird mit Einführung des hochmodernen Hubschraubers H145 in der österreichischen Flugrettung das ARBÖ-Logo die Hubschrauber der ARA Flugrettung zieren."
ARA Flugrettung stellt die ersten Hubschrauber des Typs H145 in Österreich
Im April wird der bundesweit erste Hubschrauber des Typs Airbus Helicopters H145 an der Station Reutte/Tirol der ARA Flugrettung in den Dienst gestellt. Die zweite Maschine der ARA Flugrettung wird ab dem Sommer von der Station in Fresach/Kärnten aus zu Einsätzen starten. Die H145 ist für Einsätze in der Flugrettung und für den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken optimal geeignet. Darüber hinaus ist die Maschine voll nachtflugtauglich und verfügt über ein großes Platzangebot. Auch für alpine Einsätze mit der Rettungswinde ist die leistungsstarke Maschine prädestiniert. Ein Alleinstellungsmerkmal ist zudem die Gewichtszulassung der Trage: Es können Patienten bis zu 250 kg Körpergewicht geflogen werden – bislang sind bis zu 120 kg in der österreichischen Flugrettung die Regel, betonen ARBÖ und ARA.
Die ARA Flugrettung gemeinnützige GmbH
Die österreichische ARA Flugrettung wurde 2001 als gemeinnützige GmbH gegründet und betreibt in Reutte (Tirol) und Fresach (Kärnten) Notarzthubschrauber. Im Gegensatz zu Hubschrauberbetreibern, die nur in der Wintersaison zu Einsätzen fliegen, leistet die ARA Flugrettung das ganze Jahr über schnelle Notfallhilfe aus der Luft. Die Notarzthubschrauber "RK-1" und "RK-2" sind zudem mit einer fest installierten Rettungswinde ausgerüstet, mit der Einsätze im alpinen Gelände durchgeführt werden können, wenn die Landung am Einsatzort nicht möglich ist.
Das Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt gehört zur deutschen DRF Luftrettung und ist ein nach gültigen Richtlinien für die Luftfahrt lizenziertes Unternehmen mit einem Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC). Seit 2014 ist die ARA Flugrettung außerdem Mitglied der IKAR (Internationale Kommission für Alpines Rettungswesen), deren Ziel die Weiterentwicklung der alpinen Rettung und Sicherheit ist.
Die DRF Luftrettung betreibt in Deutschland 29 Luftrettungsstationen, darunter neun Stationen im 24-Stunden-Betrieb. Die Organisation verfügt damit in Deutschland über die größte Nachtflugexpertise. Die ARA Flugrettung kann sich die Kompetenz der DRF Luftrettung im Bereich Nachtflug und Intensivtransporte somit zunutze machen.
Der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ)
Der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs – kurz ARBÖ genannt – ist, nach dem Flugrettungspionier ÖAMTC, der zweitgrößte österreichische Mobilitätsclub. Die Kernaufgaben des 1899 gegründeten Vereins sind im Wesentlichen Mobilitätsdienstleistungen (wie Pannenhilfe) und Interessensvertretung der rund 400.000 Mitglieder.
Flugrettung mit ARBÖ-Design kein Novum
Ein ARBÖ-Logo auf einem österreichischen Notarzthubschrauber ist, trotz der nun angekündigten ARA-Kooperation, nicht ganz neu, wenngleich in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht präsent: doch bereits während der Dienstzeit von Notarzthelikoptern des österreichischen Innenministeriums fanden sich Ende der 1980er-Jahre die Schriftzüge beider Automobilklubs, ÖAMTC und ARBÖ, in friedlicher Koexistenz am Hubschrauber - etwa an der "OE-BXH" (Hohenems) und "OE-BXK" (Nikolsdorf), beides Maschinen vom Typ Ecureuil AS350 B1. Diese Hubschrauber erhielten jedoch nach dem Rückzug der Exekutive aus der Rettungsfliegerei zunächst das damals übliche blau-orange Farbenkleid der Polizeihubschrauber bzw. später die an die Einsatzfahrzeuge angelehnte Livery in silber, rot und blau.
Künftig neuer Notarztheli-Standort in Knittelfeld?
Zur Debatte dürfte auch die mögliche Realisierung eines neuen Rettungshubschrauber-Stützpunkts im steirischen Knittelfeld stehen. Dort möchte man ein "völlig neuartiges Sicherheitszentrum" realisieren, wie der ARBÖ bereits im Herbst des vergangenen Jahres erklärte. Auch bei der ARA zeigte man sich schon damals von dieser Idee überzeugt, könne man doch mit einem dort stationierten Notarzthubschrauber "die notärztliche Versorgungssicherheit am Red-Bull-Ring, entlang der S36 und in den obersteirischen Schi- und Wandergebieten nachhaltig erhöhen", betonte ARA-Geschäftsführer Peter Huber.
(red / ARBÖ & ARA via APA-OTS / CvD / Aig)