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Flughafengesellschaft benötigt bis zur angeblichen BER-Eröffnung im Oktober 2020 kein zusätzliches Geld

Symbolbild Flugverkehr - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft hat in seiner jüngsten Sitzung den Businessplan für die Jahre 2018 bis 2037 erweitert um eine Mietkauf-Variante zur Kenntnis genommen. Der Businessplan stellt für den Berichtszeitraum einen zusätzlichen Finanzbedarf von rund 770 Millionen Euro für die Zeit nach der Eröffnung des BER im Oktober 2020 fest. Neben der verschobenen Eröffnung und zusätzlichen Baukosten sind fehlende Einnahmen aus dem noch nicht fertig gestellten Fluggastterminal die wesentlichen Gründe für den erhöhten Finanzbedarf.

Der Aufsichtsrat hat die unterschiedlichen Möglichkeiten der Deckung des Finanzbedarfs diskutiert. Der Finanzbedarf der Flughafengesellschaft könnte über ein Mietkauf-Modell erheblich abgesenkt werden, dies allerdings zu Lasten der längerfristigen Erträge. Im Übrigen wird es in den kommenden Wochen darum gehen, mit allen Beteiligten ein umfassendes Finanzpaket abzustimmen, das die Gewinnung von Fremdkapital und Eigenkapital, eigene Einsparmaßnahmen sowie die Nutzbarkeit des vorhandenen Konsortialvertrags bereits vor der Inbetriebnahme des BER im Oktober 2020 umfasst.

Der neue Businessplan basiert auf dem Eröffnungstermin Oktober 2020 und berücksichtigt sowohl die finanziellen Folgen der verschobenen Eröffnung, als auch die Erwartung stark steigender Einnahmen auf der Basis der ab 2021 ansteigenden Fluggastzahlen und verbesserten Einnahmemöglichkeiten im Non-Aviation-Bereich. Damit ist der Businessplan auch die Grundlage für die kommenden Gespräche der Geschäftsführung mit den Banken zur Deckung der bestehenden Finanzierungslücke. Die Flughafengesellschaft strebt an, 400 Mio. Euro der benötigten Finanzmittel auf dem Kapitalmarkt zu beschaffen. Den regelmäßigen Fortschrittsbericht zur Baufertigstellung des Fluggastterminals hat der Aufsichtsrat ebenfalls intensiv diskutiert und zur Kenntnis genommen. In einigen Gewerken werden sich die abschließenden Überprüfungen bis in das erste Quartal 2019 ziehen. Die Mängelbeseitigung insbesondere bei den Kabelgewerken und die weiter andauernden Überprüfungen der Brandschutz- und Brandmeldeanlagen bewegen sich im erwartbaren zeitlichen Rahmen. Für die Inbetriebnahme im Oktober 2020 sind weiterhin ausreichende Sicherheitspuffer vorhanden.

Staatssekretär Rainer Bretschneider, Vorsitzender des Aufsichtsrats: "Es ist gut, dass jetzt ein solides Zahlenwerk vorgelegt werden konnte. Das ist eine gute Grundlage, auf der sich die Gesellschafter auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können und die Geschäftsführung in die Gespräche mit den Banken gehen kann. Erfreulich ist auch, dass der tatsächliche Finanzierungsbedarf gegenüber ersten Annahmen deutlich reduziert werden konnte.“ Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: „Mit dem Businessplan ist heute ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Eröffnung im Oktober 2020 erreicht worden. Der Businessplan beschreibt die unternehmerischen Chancen und Risiken für die Flughafengesellschaft . Die reichen von der aktuellen Phase der Mängelbeseitigung am Fluggastterminal über die BER-Eröffnung mit ihren positiven wirtschaftlichen Auswirkungen bis hin zu dem Punkt, an dem der Flughafen Geld verdient. Auf dieser Grundlage kann die Geschäftsführung mit Rückendeckung von Aufsichtsrat und Gesellschaftern eine geschlossene Gesamtfinanzierung erarbeiten und die Gespräche mit Banken und Finanzierungspartnern beginnen.“

(red / Berliner Flughäfen)