Österreich

Gewerkschaft vida fordert: "Wirtschaftskammer muss aus Dornröschenschlaf aufwachen"

Mitarbeiter der AUA auf einer Betriebsversammlung, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew

vida-Schwarcz: „Inaktivität befeuert dramatische Situation um AUA-KV weiter.

Uns geht es selbstverständlich nicht darum, größtmöglichen Schaden anzurichten, sondern größtmöglichen Schaden von den Beschäftigten fernzuhalten“, sagt Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, zu den Aussagen der Wirtschaftskammer anlässlich der jüngsten Betriebsversammlung der Austrian-Belegschaft. Der vida-Gewerkschafter betont, dass „wir uns immer zur Sozialpartnerschaft bekannt haben und das auch in Zukunft tun. Wir sind stets bereit an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um die bestmöglichen Lösungen für das fliegende Personal bei der AUA zu erreichen.“ Scharf zurückweist Schwarcz die Behauptung, dass die Betriebsversammlung „kurzfristig nach vorne verlegt“ worden sei: „Das ist schlicht und einfach die Unwahrheit.“ 

Wirtschaftskammer muss endlich in die Gänge kommen
„Die Inaktivität der Wirtschaftskammer ist mit ein Grund, warum der KV-Verhandlungskarren derzeit so verfahren ist“, kritisiert Schwarcz. „Wir brauchen einen Verhandlungspartner, mit dem man sachlich und inhaltlich über die Themen sprechen kann. Davon ist derzeit überhaupt nicht die Rede. Wahr ist, dass die Wirtschaftskammer als Verhandlungspartner permanent wegschaut und so eine florierende Standortentwicklung in Österreich gefährdet“, so der vida-Gewerkschafter.

„In den vergangenen Monaten haben wir die WKÖ immer wieder davor gewarnt, dass der von ihr eingeschlagene Weg zu vermehrten Konflikten in den Luftfahrt-Unternehmen führen wird. Diese Situation wird sich weiter verschärfen, wenn der Wettbewerb in Wien zunimmt und die Unternehmen auf Kosten der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen konkurrieren“, so Schwarcz. Nur ein Branchenkollektivvertrag, wie es ihn sonst überall gibt, könne dies Entwicklung vorzeitig unterbinden. Ansonsten könne der Kollektivvertag nicht seine Friedensfunktion erfüllen. „Die Leidtragenden sind die Arbeitnehmer, Unternehmen und Kunden beziehungsweise. der ganze Standort Österreich“, steht für Schwarcz außer Zweifel.

Beschäftigte nicht vom Infofluss abschneiden
Abschließend betont Schwarcz erneut, dass es das gute Recht der Beschäftigten sei, dass sie im Rahmen von Betriebsversammlungen über den derzeitigen Stand bei den Gehaltsverhandlungen informiert werden. „Dass es aufgrund der Versammlung zu Wartezeiten und außertourlichen Verzögerungen für die Passagiere gekommen ist, ist natürlich bedauerlich und wir setzen auf das Verständnis der Fluggäste. Es geht hier aber um die Zukunft der Austrian-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter!“, unterstreicht Schwarcz.

(red / vida via APA-OTS)