„Die Anstrengungen der vergangenen Jahre haben sich gelohnt. Unser Modernisierungskurs zeigt nachhaltig Wirkung. Wir haben das beste Ergebnis in der Geschichte unseres Unternehmens erzielt. Das Jahr 2017 war für Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre ein sehr gutes Jahr“, sagt Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. „Es ist uns gelungen, im vergangenen Jahr erneut die Kosten zu senken – und gleichzeitig als erste und einzige Airline in Europa mit einem fünften Stern ausgezeichnet zu werden. Wir senken die Kosten dort, wo es der Kunde nicht bemerkt und investieren gleichzeitig weiter in die Qualität.“
Der Umsatz der Lufthansa Group ist 2017 um 12,4 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro gestiegen. Das Ergebnis ist mit einem Adjusted EBIT von 2,97 Milliarden Euro um 69,7 Prozent deutlich gestiegen. Die Adjusted EBIT-Marge liegt mit 8,4 Prozent um 2,9 Prozentpunkte über der des Vorjahres. Das EBIT ist um über eine Milliarde Euro auf 3,3 Milliarden Euro gestiegen. Im starken Anstieg des EBIT ist der positive Einmaleffekt des Tarifabschlusses mit der Vereinigung Cockpit für die Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings enthalten. Der Effekt in Höhe von 582 Millionen Euro wurde im Dezember ergebniswirksam.
„Besonders erfreulich ist, dass wir die um Treibstoff und Währungseffekte bereinigten Stückkosten der Passagier-Airlines auch in diesem Jahr erneut senken konnten. Und das obwohl gestiegene passagierabhängige Kosten aufgrund der besseren Auslastung, höhere variable Vergütungen aufgrund der guten Ergebnisentwicklung sowie Kompensationskosten aufgrund der Flugausfälle bei Air Berlin uns in diesem Jahr zusätzlich belastet haben. Rechnet man diese Sondereffekte heraus, konnten wir die Stückkosten um 1,8 Prozent reduzieren“, sagt Ulrik Svensson, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.
Die Lufthansa Group hat im Jahr 2017 insgesamt rund drei Milliarden Euro investiert, rund ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Das liegt auch an Investitionen von rund 900 Millionen Euro für Flugzeuge aus dem Air Berlin-Flugbetrieb. „Die höheren Investitionen spiegeln auch den größer gewordenen Konzern wider. Das Verhältnis unserer Investitionen zum Umsatz bleibt aber auf dem Niveau der erfolgreichsten Airlines weltweit. Wichtig ist vor allem, dass Kapitalverzinsung weiter steigt. Der Return on Capital Employed (Adjusted ROCE) nach Steuern hat sich in 2017 um 4,6 Prozentpunkte auf 11,6 Prozent verbessert“, sagt Ulrik Svensson.
Trotz der gestiegenen Investitionen hat sich der Free Cashflow auf 2,3 Milliarden Euro in etwa verdoppelt. Die Nettokreditverschuldung ist um 6,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gestiegen. Darin sind auch 1,7 Milliarden Euro Initialdotierung für die Altersversorgung der Flugbegleiter im neuen Defined Contribution-Modell enthalten. Insgesamt sind die Pensionsverpflichtungen 2017 um 3,2 Milliarden Euro gesunken. Die Eigenkapitalquote ist um 5,9 Prozentpunkte auf 26,5 Prozent gestiegen.
„Auf der Basis des sehr guten Ergebnisses in diesem Jahr schlagen wir der Hauptversammlung eine Dividende von 80 Eurocent vor. Das entspricht einer Steigerung der Ausschüttungssumme von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf diesem Niveau wollen wir die Dividende in den kommenden Jahren mindestens halten”, sagt Ulrik Svensson.
Netzwerk-Airlines
Die Netzwerk-Airlines Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines haben ihr Ergebnis um fast 50 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro gesteigert. Auf der Basis einer starken Nachfrage und eines positiven Preisumfeldes konnten die Netzwerk-Airlines ihre Marge um 2,6 Prozentpunkte auf annähernd zehn Prozent steigern.
Punkt-Zu-Punkt-Airlines
Eurowings hat ihre um Treibstoff- und Währungseffekte bereinigten Stückkosten trotz erheblicher Aufwendungen aus der Übernahme von Kapazitäten von Air Berlin um 6,5 Prozent gesenkt. Auf dieser Basis und einer starken Nachfrage konnte das Ergebnis um 200 Millionen Euro gesteigert werden. Trotz der hohen Belastungen durch Sondereffekte im Rahmen der Marktkonsolidierung konnten die Punkt-Zu-Punkt-Airlines ihre Marge in der Summe um 7,3 Prozentpunkte steigern und ein positives Ergebnis von rund 100 Millionen Euro erwirtschaften. Das inorganische Wachstum, das im Rahmen der Air Berlin-Insolvenz erfolgt ist, wird ab 2019 einen positiven Ergebnisbeitrag liefern.
Aviation Services
Die Aviation Services haben insgesamt ein sehr gutes Ergebnis erreicht, wobei die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsfeldern sehr unterschiedlich war. Lufthansa Cargo konnte auf der Basis einer starken Nachfrage und reduzierter Kosten ihr Ergebnis um fast 300 Millionen Euro auf 242 Millionen Euro steigern. Lufthansa Technik hat mit 415 Millionen Euro ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erzielt. Vor dem Hintergrund des fortgesetzten Transformationsprozesses in Europa ist das Ergebnis der LSG Group um 38 Millionen Euro auf 66 Millionen Euro zurückgegangen.
Ausblick
Die um rund 700 Millionen Euro höheren Treibstoffkosten können zu einem großen Teil durch eine bessere operative Performance kompensiert werden, so dass für 2018 insgesamt mit einem Ergebnis leicht unter Vorjahr gerechnet wird. Die organische Kapazität soll um insgesamt sieben Prozent wachsen, wobei sich die um Währungseffekte bereinigten Stückerlöse stabil entwickeln sollen. Die um Währungs- und Treibstoffeffekte bereinigten Stückkosten sollen um ein bis zwei Prozent weiter sinken.
„Wir werden unseren Modernisierungskurs konsequent fortsetzen. Dabei verbleibt unser Fokus unverändert auf einer Senkung der Kosten und einer gleichzeitigen Steigerung der Qualität. Nur so können wir unsere Profitabilität dauerhaft steigern. Aus einer Position der Stärke werden wir die Konsolidierung in Europa weiter vorantreiben“, sagt Carsten Spohr.
(red / LH Group)