Österreich

Schlechte Arbeitsbedingungen bei LaudaMotion: Eurowings und AUA profitieren massiv

A320 von LaudaMotion, Symbolbild - Foto: DUS

Über 50 Flugbegleiter fehlen dem NIKI-Nachfolger LaudaMotion offiziell laut Niki Lauda. Tatsächlich dürften es aber sogar noch mehr sein.

Wie Insider gegenüber Austrian Wings einmal mehr bestätigt haben, fehlen jedenfalls "dutzende" Flugbegleiter - "mindestens 60 bis 70" - und auch im Cockpit gebe es einen Personalengpass. Der Grund: die schlechten Arbeitsbedingungen. NIKI-Verträge seien - entgegen anders lautenden öffentlichen Verlautbarungen der Unternehmensleitung - eben nicht 1:1 übernommen, sondern teils noch weiter verschlechtert worden.

Dieser Umstand und ein "generelles organisatorisches Chaos, wohin man schaut", hätten dazu geführt, dass Piloten und vor allem Flugbegleiter NIKI / LaudaMotion scharenweise verlassen haben. Davon profitiert hätten vor allem die Lufthansa-Töchter AUA und Eurowings, die derzeit aufgrund ihres Expansionskurses ebenfalls händeringend Personal suchen.

"Allein bei der AUA gibt es mehrere Flugbegleiter-Kurse, wo fast ausschließlich ehemalige NIKI-Leute drinnen sitzen", so eine frühere NIKI-Mitarbeiterin am Montag in einem Telefonat mit Austrian Wings. Und sie ist überzeugt: "Es werden in den kommenden Wochen sicher noch mehr Kolleginnen und Kollegen LaudaMotion verlassen, und das will was heißen, denn vor allem bei Eurowings sind die Arbeitsbedingungen auch fragwürdig, aber immer noch besser als bei uns im Moment."

Zahlreiche NIKI-Crews haben offenbar "mit wehenden Fahnen" zu anderen Airlines gewechselt, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew

Zudem seien "Günstlinge" von Niki Lauda "ohne Ausschreibung der Stellen von heute auf morgen in leitende Positionen gehievt worden", das Klima im Unternehmen habe sich "rapide verschlechtert", seit Niki Lauda den Zuschlag für NIKI erhalten habe.

Viele der auf der Betriebsversammlung Mitte Jänner geäußerten Befürchtungen hätten sich bereits bestätigt. Damals hatten sich die Belegschaftsvertretung und zahlreiche Mitarbeiter deutlich für die ursprünglich geplante Übernahme durch Vueling ausgesprochen und einen Einstieg von Airline-Gründer Niki Lauda vehement abgelehnt.

(red)