Österreich

Vor 60 Jahren startete die Nachkriegs-AUA zu ihrem Jungfernflug

Vickers Viscount - mit Maschinen dieses Typs nahm die AUA 1958 den Flugbetrieb (wieder) auf - Foto: Archiv AUA

Am 31. März 1958 startete der erste Austrian Airlines Flug, es ging damals nach London

Am 31. März 1958 ist der Himmel über Österreich rot-weiß-rot. Zum ersten Mal hebt eine Maschine der Austrian Airlines für einen kommerziellen Flug ab. Die viermotorige Vickers Viscount mit der Registrierung OE-LAD fliegt nach London. Für die geladenen Gäste in Wien und London gibt es ein großes Rahmenprogramm: Cocktailempfänge, Abendessen und Stadtrundfahrten – in Wien gibt es zusätzlich einen Besuch in der Staatsoper. Gespielt wird Mozarts „Don Giovanni“.

Flugbegleiterin Maria Jakl auf dem Erstflug nach London am 31. März 1958 - Foto: Archiv AUA

Der Erstflug wird zum Erfolg. Neben zahlreichen Glückwunschschreiben von geladenen Gästen und Vertretern internationaler Airlines lobt ein Zeitungsbericht das „wienerische Lächeln“ und die „herzliche Gastfreundschaft“ an Bord. Die Flieger seien britisch, doch die Atmosphäre österreichisch, schreibt die Zeitung „Neues Österreich“ am 6. Juli 1958.

So sahen Flugtickets der AUA Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre aus; heutzutage muss sich der Passagier seelenlose Buchungsbestätigungen selbst ausdrucken oder checkt mit einem simplen QR-Code via Smartphone ein ... - Foto: Archiv AUA
Anfang der 1960er Jahre begann für die AUA mit der eleganten Caravelle das Jet-Zeitalter - Foto: Archiv AUA

„1958 hatte Austrian Airlines vier gecharterte Vickers Viscount und sechs Destinationen im Programm“, erklärt Austrian Airlines CEO Kay Kratky. „60 Jahre später hat Austrian Airlines eine Flotte von 82 Flugzeugen und bietet ein weltweites Streckennetz von rund 130 Destinationen. Das ist eine Geschichte, auf die das Unternehmen stolz sein kann.“  Im vergangenen Jahr flog die AUA auch einen satten Gewinn ein - allerdings nach einigen harten Jahren, die von einem Flotten-, Destinations- und Personalabbau begleitet waren. Auch im Jubiläumsjahr schwelt allerdings ein Konflikt mit dem fliegenden Personal, das erst kürzlich einen grundsätzlichen Streikbeschluss gefasst hatte und in einen halbstündigen Warnstreik getreten war.

In den 1970er Jahren wurde die Flotte auf DC-9-32/51 umgestellt, Anfang der 1980er-Jahre folgte dann die DC-9 Super 80, später MD-80 genannt - Foto: Archiv AUA
1988 erhielt die AUA ihr erstes eigenes Langstreckenflugzeug, einen A310-324; insgesamt betrieb die AUA vier A310-300, die später durch A330/A340 ergänzt beziehungsweise abgelöst wurden - Foto: www.aviationimages.at

Neben London finden noch weitere Erstflüge im Jahr 1958 statt: Am 5. Mai fliegt Austrian Airlines erstmals nach Frankfurt, am 10. Mai nach Zürich. Am 27. Mai ist eine Vickers Viscount der Austrian Airlines zum ersten Mal für einen kommerziellen Flug in Paris, am 28. Juni folgt Rom sowie am 17. Oktober Warschau.

In den 1990er Jahren wurde damit begonnen, die MD-80-Flotte gegen Maschinen der A320-Familie auszutauschen. Heute bilden A319/A320 (Bild) /A321 das Rückgrat der AUA-Mittelstreckenflotte
Mit der de facto insolvenzreifen Lauda Air übernahm die AUA auch deren Langstreckenflotte, bestehend aus Boeing 767-300ER (Bild) und Boeing 777-200ER; sukzessive wurden die A330/340 ausgemustert; heute betreibt die AUA eine reine Boeing-Langstreckenflotte - Foto: GF / Austrian Wings Media Crew

Ausführliche Informationen über die Geschichte von Austrian Airlines findet man im Buch „Ein Lächeln fliegt um die Welt – Eine Zeitreise durch die Geschichte von Austrian Airlines“ von Peter Baumgartner. Nachdem das Buch in erster Auflage bereits vergriffen ist, gibt es nun eine zweite aktualisierte Auflage, die ab sofort im Fachhandel und im Austrian Airlines Jetshop erhältlich ist.

(red / AUA)