Nach einer Ausschreibung der Arbeiten erhielt die Fa. Wucher mit Hauptsitz in Ludesch, Vorarlberg und einer Filiale in Zell am See den Zuschlag. Wie Geschäftsführer Thomas Türtscher bei der Pressekonferenz in Salzburg erklärte, hat sein Unternehmen mehr als 40 Jahre Erfahrung bei Hubschraubereinsätzen in den Bereichen Baum-, Rettungs-, Freizeit- und Holz-Transporte.
Durchgeführt wurden die Arbeiten mittels der firmeneigenen Bell 205 A1 T53-17B mit einer maximalen Nutzlast von knapp 2000 kg, welche weitgehend höhen - und temperaturabhängig operieren kann. Weiters spielt natürlich auch der Wind eine wichtige Rolle bei der Nutzlastberrechnung. Die Bell 205 (eine Weiterentwicklung der legendären Bell 204 Huey) wird aufgrund des geringen "Downwash" (Abwind der Rotorblätter) für die Stehendabtragung von Bäumen verwendet, da dadurch die Baumkletterer weniger absturzgefährdet sind, zudem erleichtert dies auch das Einhängen der Stahlseile in die Transport-Klinke.
Beginnend mit dem 12. März 2018 wurde das Projekt " Baumbergung per Hubschrauber vom Kapuzinerberg" durch Erkundungsflüge und das Anlegen von fünf Materialdepots im Gelände gestartet.
Die so deponierten Verbinder-Stahlseile mussten nun von den Wucher-Baumkletterern sowie den unterstützenden „Bergputzern“ der Stadt Salzburg an den 75 abzutragenden Bäumen befestigt werden. Dabei wurden beim so genannten " Anschlupfen" auch bereits störende Äste entfernt, die einen Abtransport behindern hätten können. Die " Stehendabtragung" der Bäume sollte dann in rund zwei bis drei Tagen erledigt sein. Dazu werden laut Robert Leschinger, Fa. Wucher ca. 300 Rotationen (Baum-Flüge) benötigt. Dies erfolgt mit einem 50 m Seil und der daran befestigten "Klinke". Die so abgesägten Stammteile werden jeweils umgehend zum Zwischenlager an der Süd -Ostseite am Berg geflogen, dort mit Bagger und den Holzakkordanten weiterbearbeitet und mit Traktoren samt Krananhängern zum unteren Holzlagerplatz am Kapuzinerberg transportiert. Während der Hubschrauber-Flugzeiten wurde am Kapuzinerberg ein befristetes forstliches Sperrgebiet ausgesprochen.
Am 21. März 2018 wurden dann nach mehrmaligen wetterbedingten Absagen die Arbeiten begonnen. Bis am Donnerstag den 22. März 2018 konnten 150 der rund 300 Rotationen absolviert werden. Wie Pilot Walter Seifert erklärte, musste er sich erst an die schmale Einflugschneise und die teils heftigen Windböen an der Nordwand gewöhnen, bei jedoch mehr als 17.500 Flugstunden war dies kein großes Problem. Am 3. und 4.April 2018 wurden die noch ausstehenden Rotationen durchgeführt und konnten donnerstags Nachmittag abgeschlossen werden. Alle 75 Bäume wurden stehend geborgen und das nun aufgearbeitete Spalt-Holz kann ab Mai beim Magistrat gekauft werden.
Weitere Fotoimpressionen:
Der Autor dankt dem gesamten Team Wucher für die perfekte Abwicklung und Zusammenarbeit.
Text & Fotos: Christian Köhler