18 neue Ziele bereicherten 2017 den Nürnberger Flugplan. Die Gesamtzahl der Nonstop-Verbindungen lag bei über 60. Mit Flügen zu 18 europäischen Hauptstädten bot der Flughafen eine nie zuvor erreichte Konnektivität für die Einwohner der Metropolregion Nürnberg. Das Mehraufkommen sorgte nicht nur verkehrsseitig für eine weitere Belebung, sondern trug zu deutlichen Zuwächsen im Non Aviation-Segment bei: Die Geschäftsfelder Shops und Parken profitierten ebenso wie die Werbeflächenvermarktung. Auch bei den Gastronomen und den Autovermietern war der Effekt deutlich zu spüren.
Verkehrsentwicklung
Während der Verkehr innerhalb Deutschlands infolge des Marktaustritts der Air Berlin / NIKI um 4,8 Prozent auf 1 Million Passagiere zurückging, konnten sich der Europa- (+30,5 Prozent) und Interkontinentalverkehr (+78,7 Prozent) überproportional zum deutschen Markt entwickeln. Als Wachstumsmotoren erwiesen sich insbesondere die Fluggesellschaften Ryanair, Germania, Eurowings und Wizz Air.
Mit 4,2 Millionen Fluggästen überschritt der Airport Nürnberg erstmals seit 2010 wieder die 4-Millionen-Marke. Während diese Zielmarke in 2010 zu einem hohen Anteil mit Umsteigepassagieren im Drehkreuzverkehr erreicht wurde, konnte das Wachstum in 2017 mit sogenannten Lokalpassagieren erzielt werden.
Auch bei den Flugbewegungen lag der Airport mit einem Zuwachs um 7,6 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt (+1,5 Prozent). Dies war zudem der erste Zuwachs seit über einem Jahrzehnt. Mit im Schnitt größeren Flugzeugen und besseren Auslastungen werden tendenziell immer weniger Flugbewegungen benötigt, um eine bestimmte Anzahl an Passagieren zu befördern.
Im Linienverkehr wurden 3 Millionen Fluggäste gezählt. Das entspricht einem Zuwachs um 30 Prozent. Allein Ryanair hat mit 880.000 Passagieren mehr als dreimal so viele Kunden in Nürnberg abgefertigt als im Vorjahr. Die Lufthansa-Tochter Eurowings notierte fast 500.000 Passagiere und damit einen Zuwachs von 58 Prozent. Demgegenüber schlug der Marktaustritt der Air Berlin im Linienverkehr mit rund 240.000 fehlenden Passagieren zu Buche.
Trotz der Passagierverluste bei Air Berlin / NIKI konnten sich dank neuer Angebote von Germania und Eurowings sowie aufgestockte Sun Express-Kapazitäten die Fluggastzahlen im Touristikverkehr bei 1,1 Millionen Passagieren stabilisieren (+0,1 Prozent zum Vorjahr). Germania stationierte im Sommer ein zweites Flugzeug in Nürnberg und legte insgesamt 13 neue Flugverbindungen auf. Neben typischen Urlaubszielen u. a. in Spanien, Griechenland, Portugal, Zypern und Ägypten steigerten Verbindungen nach Island und Israel die Attraktivität des Nürnberger Flugplans.
Der Luftfrachtverkehr (geflogene Fracht ohne Trucking) profitierte von der starken Exportindustrie der Region bei einer insgesamt positiven Weltwirtschaft und wuchs um 10,2 Prozent auf 8.120 Tonnen.
Wirtschaftliche Entwicklung
Der Konzern erwirtschaftete einen Umsatz in Höhe von 106,5 Millionen Euro und schloss das Geschäftsjahr 2017 mit einem positiven Ergebnis nach Steuern in Höhe von 2,67 Millionen Euro ab. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Ergebnisverbesserung um 962.000 Euro. Das im Vergleich zur Prognose stark verbesserte Ergebnis resultierte aus dem hohem Verkehrswachstum und dem weiterhin konsequenten Kostenmanagement. Das Ergebnis beinhaltet Sonderbelastungen aus der Auflösung einer Zinssicherungsstruktur, die in den Folgejahren zu deutlich geringen Zinsaufwendungen führen wird. Das EBITDA betrug 23,5 Millionen Euro und stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Millionen Euro an. Das Betriebsergebnis verzeichnete mit 10,4 Millionen Euro ebenfalls einen historischen Spitzenwert.
Die Investitionen im Bereich des Terminals wurden größtenteils für den Bau der neuen zentralen Reisewelt getätigt. Allein in diesen neuen attraktiven Anziehungspunkt wurden 1,8 Millionen Euro investiert. Aber auch andere Bereiche des Terminals wurden modernisiert, um den Passagierkomfort zu verbessern und Prozesse zu vereinfachen. Insgesamt lagen die Investitionen bei 9,6 Millionen Euro und damit 2,8 Millionen Euro über den Vorjahr.
Zum Stichtag 31. Dezember 2017 beschäftigte der FNG-Konzern 981 Mitarbeiter. Die Zahl der Beschäftigten am Standort kletterte auf rund 4.100.
Ausblick
„Dank einer erfolgreichen Transformationsphase ist der Airport Nürnberg heute deutlich breiter aufgestellt als noch vor wenigen Jahren und stützt sein Geschäftsmodell auf einen vielfältigen und stabilisierenden Airline-Mix", sagt Geschäftsführer Dr. Michael Hupe. „Nach einem äußerst dynamischen und zuwachsreichen Jahr liegt für 2018 der Fokus auf der Konsolidierung der neuen Strecken."
Für das Jahr 2018 ist mit moderat steigenden Verkehrszahlen zu rechnen: Es wird ein Passagierwachstum von rund 3,0 Prozent auf rund 4,3 Millionen Fluggäste erwartet. Weitere acht neue oder zuletzt unbediente Ziele werden im Laufe des Jahres aufgenommen, womit sich der Flugplan auf 68 Strecken erweitert. Auch die Umsätze sollen noch einmal leicht zulegen. Chancen dafür eröffnet das Comeback von Tunesien und der Türkei, nachdem die Ziele in Ägypten bereits im letzten Jahr deutlich anziehen konnten. Die Nachfrageseite sollte dank der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in unserer Region – die NürnbergMesse steht beispielsweise vor einem Rekordjahr – robust bleiben.
„Der Dank für das erfolgreiche Geschäftsjahr 2017 gebührt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großartiges Engagement. Im Zuge des Verkehrswachstums durften wir zudem viele neue Kolleginnen und Kollegen begrüßen, die ihren Teil zu einem entspannten Flughafenerlebnis beitrugen", so Geschäftsführer Dr. Hupe.
(red / NUE)