Laut aktuellen Umfragen seien fast drei Viertel der Menschen im Großraum Wien für die Errichtung einer zusätzlichen Start- und Landebahn auf dem Flughafen Wien Schwechat. Auch die unmittelbaren Anrainergemeinden und der Großteil der Kritiker sehen die faktische Notwendigkeit des Flughafenausbaus. Denn laut Flughafenchef Günther Ofner habe keine einzige der Nachbargemeinden des Airports Einspruch erhoben. Auch keine der 20 Bürgerinitiativen in der Arbeitsgemeinschaft der Bürgerinitiativen wolle das Projekt verhindern. Der nunmehr erfolgte Einspruch gegen den positiven Baubescheid sei ausschließlich von einigen "Aktivisten oder Anwälten, die außerhalb des Dialogprozesses angesiedelt sind", gekommen, bekräftigte Ofner am Freitag.
Der nunmehr neu anlaufende Instanzenprozess könne Jahre dauern und mitunter "Millionen von Steuergeld" kosten, gab der Manager zu bedenken. Natürlich sei es legitim, in einem Rechtsstaat auch Rechtsmittel zu ergreifen, aber: "Wie weit es hier wirklich um tragfähige Argumente geht, und ob es letztlich zu einer Verbesserung der Situation führt, da glaube ich, kann man ein Fragezeichen dahinter setzen."
Aktuell drohe am Flughafen Wien noch kein Engpass, wenngleich für heuer fünf Prozent mehr Flugbewegungen erwartet werden, wie es heißt. Slots in den Spitzenstunden dürften allerdings "sehr sehr knapp" werden, denn dort sei das Limit "mehr oder weniger erreicht", so Ofner.
(red)