Reportagen

Fotoreportage: 40 Jahre "Fliegender Panzer" in der tschechischen Luftwaffe

Hind im Flug - Alle Fotos: Robert Erenstein

Am Wochenende öffnete der Hubschrauberstützpunkt der tschechischen Luftstreitkräfte in Namiest an der Oslawa (Náměšť nad Oslavou) seine Pforten, um der Öffentlichkeit die Leistungsfähigkeit des ehrwürdigen und leistungsstarken Mil Mi-24 / Mi-35-Kampfhubschrauber zu demonstrieren. Ein Fotobericht von Robert Erenstein.

Die Mil Mi-24 (und Exportvariante der Mi-35) ist besser unter dem NATO-Spitznamen "Hind" bekannt. Der Hind ist ein schwerer Angriffshubschrauber, der neben der fliegerischen Besatzung acht voll ausgerüstete Soldaten transportieren kann. Es wurde in der sowjetischen Luftwaffe im Jahr 1972 eingeführt. Die Tschechen (die Tschechoslowakei in jenen Tagen, bevor das Land sich trennte) haben die Hind seit 1978 im Dienst, was der Grund war, diese Veranstaltung zu organisieren. Die tschechische Luftwaffe hat derzeit insgesamt rund 50 Hubschrauber verschiedener Typen im aktiven Dienst.

Der Tag der offenen Tür war eine Veranstaltung, die sich primär an die lokale Bevölkerung richtete. Dennoch wurde der Austrian Wings-Autor von den freundlichen Organisatoren und der Öffentlichkeit herzlich willkommen geheißen. Nicht nur die Temperaturen waren an diesem Tag hoch, die Pyrotechnik, die während eines simulierten Angriffs detonierte, erzeugte auch viel "Hitze" und wurde vom Publikum geschätzt. Für Fotografen stellte genau diese Hitze jedoch eine große Herausforderung dar, da die Sonne oft direkt in die Kamera schien und die Hitzewellen es eher schwierig machten, scharfe Bilder zu produzieren. Trotzdem wäre Regen natürlich viel schlimmer gewesen. Der ganze Tag war in einer entspannten sommerlichen Atmosphäre zu genießen.

Es waren ausschließlich tschechische Flugzeuge anwesend, mit Ausnahme eines in der Slowakei registrierten Delphin-Trainers und eines US-registrierten Blackhawk-Hubschraubers. Letzteres war auch einer der Höhepunkte für die echten Luftfahrt-Enthusiasten. Seine Lackierung und Registration nährten den Verdacht, dass er Teil einer geheimen Operation in Mitteleuropa war. Es wurde jedoch offiziell verlautbart, dass dieser Black Hawk im Dienst einer Slowakischen Flugschule steht - der die erste zivile Blackhawk-Trainer der Welt hat, wo man Flugstunden nehmen kann.

Das Flugprogramm war sehr unterhaltsam. Natürlich kann es nicht mit großen Airshows verglichen werden. Das war jedoch auch überhaupt nicht die Absicht der Veranstalter und genau das ist auch der besondere Reiz solcher Veranstaltungen. Es ist sehr beeindruckend, diese in Russland gebaute Hardware zu bestaunen. Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, die sicherlich ihre Fortsetzung finden wird.

Fotoimpressionen:

Fallschirmspringer zur Eröffnung
Der angeblich zivile Black Hawk einer slowakischen Flugschule ...
Formation Hind mit Mil Mi-17
L-39
LET 410
Mil Mi-17
Mil Mi-2
Bell 206 Jet Ranger
Replika einer Curtiss JN-4 Jenny
Private L-29 aus der Slowakei
R-44
Tschechiens Luftwaffe setzt auf den Gripen
Special Forces bei einer Leistungsschau
C-295M im static display
Suchoi 7BM
Zlin 226 und Zlin 526

Text & Fotos: Robert Erenstein
Mitarbeit: P. Huber