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Erneut Verletzte nach Fume event auf Lufthansa-Flug

Das betroffene Flugzeug, hier aufgenommen bei einem früheren Besuch in Wien - Foto: Austrian Wings Media Crew

Zu einem Unfall kam es am 21. Juni auf einem Lufthansa-Flug von Köln nach München.

An Bord des A321-200 mit der Kennung D-AIRO befanden sich 200 Passagiere, 2 Piloten und 4 Flugbegleiter. Während des Boardings in Köln trat bereits ein abnormaler Geruch auf, der allerdings kurz darauf wieder verschwand. Von den Piloten verständigte Techniker konnten keine Ursache entdecken.

Flug LH 1989 hob in weiterer Folge ab und nahm Kurs auf München. Doch schon kurz nach dem Start trat der chemische Geruch wieder auf und wurde immer intensiver. Mehrere Passagiere beschwerten sich. Doch anstatt umzukehren oder auf dem nächstgelegenen Flughafen zu landen, setzten die Piloten ihren Flug bis nach München fort, wo sie sich gemeinsam mit den Flugbegleiterin für medizinische Untersuchungen in ein Krankenhaus begaben. Ob den Passagieren seitens der Lufthansa diese Möglichkeit aktiv angeboten wurde, ist nicht bekannt. Der "Aviation Herald" berichtet, dass nach dem Zwischenfall bei mindestens einem Crewmitglied abnormale medizinische Werte festgestellt worden seien.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen hat ihre Ermittlungen aufgenommen. In der Vergangenheit wurden derartige Vorfälle, die nach den eigenen Richtlinien der BFU als Unfall zu klassifizieren gewesen wären, allerdings regelmäßig nicht als Unfall eingestuft, wodurch eine gründliche Untersuchung unterblieb. Kritiker - allen voran betroffene Flugbegleiter - werfen der BFU daher vor, gefährliche Zwischenfälle aus wirtschaftlichen Interessen der Airlines zu vertuschen. Seitens der BFU wurde derartige Kritik stets zurückgewiesen.

(red)