Der Vorfall ereignete sich am Samstag (28.7.2018) morgens. Eine 40-jährige Frau konnte am Samstag am frühen Morgen unkontrolliert die Sicherheitsschleuse passieren, weil die zuständige Kontrollkraft der Sicherheitsgesellschaft München für einen kurzen Moment "Kontakt mit einer anderen Kontrollkraft“ hatte, so die offizielle Formulierung. Nachdem eine weitere Mitarbeiterin das bemerkt hatte, bat sie Kollegen darum, die Passagierin zurückzuholen. Dies gelang jedoch nicht mehr adhoc, also ordnete die Polizei die Evakuierung des Sicherheitsbereichs des Terminals 2 und des "Satelitten" (Gates K,L) an.
Dem Flughafen selbst haben die Terminalsperrungen und ihre Folgen einen Betrag im unteren einstelligen Millionenbereich gekostet. Insgesamt wurden am Wochenende mehr als 300 Flüge annulliert. Stundenlang war die Wartehalle im Terminal völlig überfüllt. Bei ankommenden Flügen konnten die Passagiere das Flugzeug zunächst nicht verlassen.
Frischluft und Wasser wurden im überfüllten Terminal 2 bereit gestellt. Dennoch beklagten viele Passagiere viele Missstände in der Organisation.
Die Frau wurde identifiziert. Zunächst wurde sie zurückgeschickt wegen der nicht beachteten EU-Regelung "100ml Flüssigkeit" in einem Kosmetik-Koffer, danach passierte sie nochmals offenbar unkontrolliert die Sicherheitskontrolle. Wahrscheinlich wird es für sie keine strafrechtlichen Konsequenzen geben.
Flughafenchef Michael Kerkloh stellte fest, dass in dieser außergewöhnlichen Situation möglicherweise nicht alles ganz rund gelaufen sei; vor allem war die Informationslage lückenhaft.
Die Sicherheitspanne am Müncher Flughafen wirkte sich auch noch zwei Tage danach aus. Einige Passagiere mussten nochmals auf Feldbetten im Terminal übernachten. Viele wollen Schadenersatz. Unklar ist, wer dafür aufkommt.
(red MI)